2018 (Independent) – Stil: Hardrock / Metal
Grüßt recht freundlich den Schwarzen Mann. Er ist gekommen, um mit seiner Rute alle nichtwilligen Hinterteile zu bestrafen. Der ´New Messiah´ steht vor den Toren und bittet um Einlass. Dazu erklingen zur Einstimmung schrubbende Gitarrenriffs, nicht so schwarz wie anfänglich zu vermuten war, denn tot ist weder seine Musik noch sein Äußeres.
DEAD MAN´S BOOGIE sind aus Karlsruhe und schweben mit dem Gitarrenkoffer über jedwede Stadtmauer zu willigen Hörern. Die dürfen Jung und Alt sein, können – müssen aber nicht – die 1990er Jahre leibhaftig erlebt haben. Denn der Boogie der (Un-)Toten packt alle. Hardrock stirbt nie, nicht heute, nicht morgen. DEAD MAN`S BOOGIE spielen zum Verbleib der Musik ganz nach eigenem Gusto. Seit 2010 sind Michael Dietrich (Gesang, Gitarre), Volker Zaucker (Gitarre), Philipp Trenkle (Bass) sowie Timo Hilzendegen (Schlagzeug) bereits vereint – und strahlen dabei eine Professionalität und Virtuosität aus, spielen bisweilen sogar mit einem Live-Jam-Feeling auf.
Schwebende Melodien, aus der Eingebung heraus, wecken den Geist der späten FAITH NO MORE (´Devil Nation´) sowie der verblichenen SOUNDGARDEN (´Jekyll & Hyde´) und lassen voluminös die Neunziger Jahre schallend auferstehen, transportieren sie in das aktuelle Jahrhundert. Es kracht und groovt an allen Enden, wenn die Groove-Maschine aufheult (´Warmachine´), da wachen fast die MASTERS OF REALITY wieder auf (´The Devil’s Rejects´). Es rockt filigran, wenn sich die Schönheiten aus der Ära von IN THE NAME im Hier und Jetzt zeigen (´The Flood´). Die aufsehenerregende Wunderwaffe des Schwarzen Mannes nennt sich jedoch Halbballade und suhlt sich in einem zehnminütigen Wonnebad der Gefühle (´Not A Hero´).
Zückt die Pommesgabel, reckt sie in die Höhe, die ´Devil´s Nation´ ist gekommen, wenn der Schwarze Mann, den tiefergestimmten Dreizack in der Hand, seinen Umhang abwirft und als gehörnte Rote on the Rocks steht.
(8 Punkte)
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