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INTEGRITY & KRIEG – Split

2018 (Relapse Records) – Stil: Metal


INTEGRITY und KRIEG teilen sich eine Split-EP. Ist sinnvoll. Beide Bands haben eine schwarze Seele – beide teilen ihren Schmerz gern der ganzen Welt mit. Damit handelt es sich hier also um eine Doppel-Therapie-Stunde, na ja, eine knappe halbe Stunde genauer gesagt.

Die Jungs um Mikrofon-Derwisch Dwid, der ja seit 2003 in Belgien lebt, machen den Beginn – und das ergibt ebenfalls viel Sinn. INTEGRITY gehören bekanntlich zu Amerikas einflussreichsten Metal’n’Hardcore-Bands, die maßgeblich daran beteiligt waren, zu Beginn der 1990er die zweite und kommerziell erfolgreichere Welle des ‚Metalcore‘-Sounds zu etablieren. Die neuen Songs sind durchweg frisch und unverbraucht, hätten auch gut auf den letztjährigen Longplayer ´Howling, For The Nightmare Shall Consume´ gepasst. Sie haben zwei eigene Stücke sowie zwei Coversongs von VERMAPYRE (´Sons Of Satan´) bzw. G.I.S.M. (´Document One´) beigesteuert. Gerade ´Sons Of Satan´ hört sich an, als wäre er aus der Feder von INTEGRITY, die ja mit ihrem neuen Songschmied Domenic Romeo genau diese Richtung stärker verfolgen: metallischer Hardcore und punkige Refrains mit Mitsingpotenzial.

KRIEG veröffentlichen auf diesem Split-Album ihre ersten beiden Songs seit vier Jahren sowie einen bisher unveröffentlichten Live-Track. Der Starter ´Circle Of Guilt´ ist darunter der klare Gewinner: schleppend, düster, klaustrophobisch. Das abschließende Live-Stück wirkt leider wie ein Füller, weswegen insgesamt betrachtet und dank ihres stärkeren Materials INTEGRITY dieses Zusammenspiel klar für sich entscheiden.

(7,5 Punkte)