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ULTRA-VIOLENCE – Operation Misdirection

2018 (Candlelight Records) – Stil: Thrash


Die Turiner Droogs von ULTRA-VIOLENCE vollenden mit ‚Operation Misdirection‘ ihre „Clockwork Orange“-Trilogie. Technisch gewohnt exzellent, mit dominantem, eigene Akzente setzendem Bass, bleibt sich die italienische Antwort auf HAVOK und WARBRINGER stilistisch treu. Heißt: Es gibt Thrash in sämtlichen Geschwindigkeiten, melodische Soli und vereinzelte Exzesse, die in ihrer präzisen Ausführung an SADUS und SACRIFICE erinnern.

Den Höhepunkt haben ULTRA-VIOLENCE dieses Mal gleich an den Anfang gestellt. Der abwechslungsreiche Sechsminüter ‚Cadaver Decomposition Island‘ offenbart in seiner Dynamik und Stringenz das ganze Potenzial der Band; ausbaufähig bleibt das Shouting von Loris Castiglia, das weiterhin zu eintönig klingt, um dem instrumentalen Anspruch gerecht zu werden. Mutig, aber letztlich überflüssig ist die Coverversion des DIRE-STRAITS-Hits ‚Money For Nothing‘. Zwar funktioniert die Nummer in Teilen als Thrash-Song, mehr als zweimal muss man sich die Interpretation allerdings nicht zu Gemüte führen. Da ULTRA-VIOLENCE die Kuh ansonsten auf überaus beachtlicher Höhe fliegen lassen, gibt es keinen Grund, ‚Operation Misdirection‘ der Neigungsgruppe Thrash nicht zu empfehlen.

(8 Molokko Plus)