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HATEFUL AGONY – Plastic Culture Pestilence

2018 (Violent Creek Records/Soulfood) – Stil: Thrash Metal


Die Münchner HATEFUL AGONY sind dem qualitätsbewussten Thrash Metal-Fan sicher nicht ganz unbekannt. Ihr 2015 veröffentlichtes Debüt `Forward Into Doom` konnte im Untergrund erste Fußnoten hinterlassen. Drei Jahre später steht mit `Plastic Culture Pestilence` der Nachfolger an und offenbart einen großen Qualitätssprung. Zudem kann man mit Gästen wie Chris Zenk (EROSION/MINOTAUR), Andres Grieder (POLTERGEIST) sowie HATE SQUADs Burkhard Schmitt aufwarten.

Die Münchner räubern, wie 95 Prozent der Thrash Bands, in den Achtzigern sowie frühen Neunzigern. Daher sind Innovationen oder gar Aha-Erlebnisse selten. Und dennoch wissen HATEFUL AGONY zu gefallen. Das liegt an der konsequenten Spielweise und der ungestümen Power. Kompromisse sind was für Weicheier, das wird bei `Plastic Culture Pestilence` deutlich. Hier verbindet man Old School-Geballer mit der jugendlichen Rasanz und fährt zum überwiegenden Teil mit Vollgas. Die Gitarren sind amtlich, nein, messerscharf. Am Gesang kann man sich aufreiben. Gerade wenn er in etwas hysterisch schreiende Sphären geht, ist Toleranz angesagt. Das ist für mich persönlich ein kleiner Schwachpunkt, ansonsten kann an den zehn Tracks nicht wirklich was Schlechtes gefunden werden, insofern man beinharter Thrash Metal-Fan ist. Ein unspektakuläres, jedoch solides Schlachtfest, das sich konsequent an den Thrash Metal-Vorgaben der alten Garde orientiert, jedoch mit dem jugendlichen, neuzeitlichen Elan enorm an Effizienz gewinnt. Anspieltipps: `Resurect The Dead`, `Endure The Pain`, `Obsessed With Death`; `Black Blood`, ohne die Qualität der restlichen Songs schmälern zu wollen.

Neben der CD-Version gibt es noch eine Vinyl-Version des Albums in zwei Farben, die allerdings auf nur jeweils 50 Kopien limitiert. Abgreifen!

(8 Punkte)