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ERIC STECKEL – Polyphonic Prayer

2018 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Blues Rock


Mit 27 Jahren darf Eric Steckel gerne noch zur Jungschar der Blues-Gitarristen gezählt werden. In diesem Alter darf das Saiteninstrument noch mit ins Bett genommen werden. Nicht nur dort gibt es jaulende, kreischende, bebende und berauschende Töne von sich.

Zwischen Rock-Hymnen und Blues-Balladen, von denen er annähernd die Hälfte selbst verfasst hat, verhält sich Eric Steckel auf seinem elften Studioalbum frisch und lebendig, auf dem Terrain des äußerst traditionellen Blues Rock. Joe Bonamassa lebt bereits in Angst, wann ihn der Junge aus Kalifornien, der von John Mayall entdeckt wurde, ablösen wird.

Hart kracht ´Tennessee´ und ´Waitin’ For The Bus´, eine ZZ TOP-Coverversion, für die Hardrock-Gemeinde auf die heruntergefahrene Kinnlade, die Ballade ´Picture Frame´ springt der allgemeinen Jubelschar sowie Klavier-Kompositionen wie ´We’re Still Friends´, eine Soul Blues-Komposition von Donny Hathaway, und ´Unforgettable´, die Umsetzung des Elektronik-Songs von Robin Schulz/Marc Scibilia, dem Genießer ins Ohr. Gerade letztgenannter Song sollte alle davon überzeugen, dass sich Eric Steckel traut, gewohnte Territorien mit Fremdkompositionen zu verlassen, sich aber gleichzeitig als Bewahrer der Tradition zeigt. Elektrifizierend.

(8 Punkte)