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BREAKER – In Days Of Heavy Metal

1982/2018 (Cult Metal Classics) – Stil: Heavy Metal


Als IRON HEAD, einer Zusammensetzung aus IRON MAIDEN und MOTÖRHEAD, begannen 1980 vier junge Männer aus dem mittleren Westen Kanadas, ihren zwei erwähnten Idolen sowie JUDAS PRIEST, SCORPIONS und ACCEPT nachzueifern. Calgary, Alberta, war ihr Stützpunkt von dem aus sie die Welt mit einem kleinen Meisterwerk erobern wollten. ´In Days Of Heavy Metal´ – eine kleine, unscheinbare Vier-Song-EP – verschaffte ihnen einen Kultstatus, der sich mit solch einem kurzen Werk nicht oft erreichen lässt. BREAKER war mittlerweile ihr seltener Bandname.

Auf diesem, erstmals via ‚Cult Metal Classics‘ auf einem Silberling veröffentlichten Werk – remasterter Sound, 20-Seiten-Booklet, Fotos, Interview und Lyrics, sowie zwei „Live im Studio“-Video-Clips – tönt in der Retrospektive der klassische Vintage-Sound der 80er aus den Boxen. Warm und wonnig. Doch in diesem schneiden die Gitarren von Shaky und Kevin Bradley die Atmosphäre wie Laser-Schwerter, das Schlagzeug wuchtet in den schwarzen Nebel seine Schläge und Sänger Rik Anthony hüpft von links nach rechts. Das waren die Tage des Heavy Metal.

Früher US/Canada Metal im Nachhall zur NWoBHM: Der Mid-Tempo-Kracher ´Living Free´ zeigt den Spirit auf, doch ´Easy Rider´ holt Peter Fonda, Dennis Hopper und Jack Nicholson direkt wieder auf den Asphalt – im Geiste von SAXON sowie IRON MAIDEN. Dagegen juckt die Greifhand von DIAMOND HEAD zu ´Satan’s Lyre´. Aber erst der Titelsong – einst die komplette, ehemalige B-Seite ausfüllend – sorgt aufgrund seiner Epic auf über 14 Minuten für offene Münder, nicht nur für offene Ohren bei geübten ´Phantom Of The Opera´ oder ´Hallowed Be Thy Name´ Verfechtern. Dass Kanada ein Garant für ausgefeilte Kompositionen ist, wissen wir spätestens seit RUSH. ´In Days Of Heavy Metal´ ist der Kult-Song der Scheibe schlechthin. Eine Auszeichnung, die dem gesamten Werk zuteil wurde.

(Mini-Classic)