PlattenkritikenPressfrisch

DAVID EUGENE EDWARDS & ALEXANDER HACKE – Risha

2018 (Glitterhouse/Indigo) – Stil: Post Industrial-Americana


Nichts anderes als ein Meisterwerk erwartet der geneigte Kenner von ´Risha´, dem erstmaligen echten Zusammenprall der Titanen-Bruderschaft David Eugene Edwards (WOVENHAND, 16 HORSEPOWER) und Alexander Hacke (EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN). Eine Zusammenarbeit der gestandenen Männer gab es einst beim Soundtrack zu ´The Glasshouse´, einem Film von Alexander Hackes Ehefrau, und dem Mixing von Hacke zum WOVENHAND-Album ´The Laughing Stalk´.

Jetzt prallt der Clash der Titanen über dem Atlantik aufeinander, wenn sich Denver und Berlin klirrend vereinen. Da brodelt Americana, da rauscht Industrial, da kriecht Ambient langsam die Beine empor, da zischt Dark Rock durch die Venen. `Triptych´, sein Reprise ´Breathtaker´ sowie ´Helios und ´Kiowa 5` entwickeln magische Dimensionen, für deren Gesänge und Saiteninstrumente David Eugene Edwards, für deren Keyboards, Bass, Drums sowie sämtliche elektronische Sounds Alexander Hacke seine Verantwortung zeichnet. Da steuern Instrumente, Percussions, Gitarren in Gebiete, die unbewirtschaftet erscheinen, da küsst der Moloch auf Oriental-Wangen, da zieht ein Nebel einen unwirklichen Schleier um die Szenerie – letztlich aber, das große Aber, nur bei einem Bruchteil der Kompositionen. Letzten Endes bleibt der finale Ritterschlag aus.

(6,5 Punkte)