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SPIDERS – Killer Machine

2018 (Spinefarm / Universal) – Stil: Schwedischer Rotzrock


Frontfrau Ann-Sofie Hoyles war schon immer erstklassig, ansonsten gehörten die SPIDERS aus Göteborg eher zur zweiten Liga des skandinavischen Rotzrocks.

Bis jetzt.

Denn mit ‚Killer Machine‘, dem just erschienenen dritten Studioalbum, gelingt dem schwedischen Quartett der Sprung ins qualitative Oberhaus. Ann-Sofie singt leidenschaftlicher und lasziver denn je, das Wichtigste sind jedoch die Songs, die nun endlich den nötigen Grip haben, um länger als zwei Minuten im Rock’n’Roll-Hirn zu verweilen. Man müsse sich die neue Scheibe als fiktives Kind von Alice Cooper und Stevie Nicks vorstellen, hat Mrs. Hoyles vorausgeschickt. Packen wir noch zwei Aschenbecher voll MC5-, MOTÖRHEAD und -IMPERIAL-STATE-ELECTRIC-Gene hinzu, ist das Soundbild weitestgehend beschrieben. ‚Shock and awe‘ rattert los wie die STONES auf Steroiden, das entspannte ‚Dead or Alive‘, der Rock’n’Roller ‚Burning for you‘ oder das vom Glamrock mehr als nur gestreifte ‚Higher Spirits‘ sind genau der Stoff, bei dem man nicht nur sämtliche Autofenster aufreißen will. Auch Balladenseelen werden bedient. Einmal ganz sanft mit ‚Don’t need you‘, dann im Powerpop-Kleidchen mit dem abschließenden ‚Heartbreak‘. Absolut kaufenswerte Scheibe – Grattis, SPIDERS!

(8 Punkte)