2018 (Rise Above Records) – Stil: Power Doom/Stoner
Drei Jahre nach dem Release des Debüts `The Vast Electric Dark`, auf dem kleinen, aber sehr exklusiven STB Label, bringen die Australier WITCHSKULL endlich ihren zweiten Longplayer raus. Das Trio aus Canberra hat glücklicherweise nichts, aber auch gar nichts an seinem Stil und Sound geändert. Es dominieren die eindringlichen, voller Melodramatik gespielten Power Doom-Riffs im Einklang mit dem unverwechselbaren, untypischen Gesang, der WITCHSKULL sofort zu einem Alleinstellungsmerkmal verhilft.
Der Stoner- bzw. Power-Doom wird geprägt von überfetten Riffs in Verbindung mit eindringlichen Melodien, die die Gitarre vorgibt. Durch den „gepressten“ Gesang tut sich hier eine ungewöhnliche, eigenwillige, unverwechselbare Kombination auf. Die Songs marschieren kraftvoll nach vorne, manchmal fast schon an der Grenze zum Power Metal.
`Demons Cage` oder `Lord Of The Void` sind zwei großartige Beispiele dieser brachialen Wucht, die das Trio zu zelebrieren weiß. Schon im drückenden, straight nach vorne gehenden Albumopener `Raven` offenbart sich die urbane Kraft des Trios, welches in Down Under von jeglichen Einflüssen verschont bleibt und somit seinen unverwechselbaren Stil kreieren kann. Um dem Doom gerecht zu werden, liefert man voluminöse Brecher wie `Son Of The Snake`. Aber die wahre Stärke liegt in Powergranaten wie `The Empty Well` mit klassischem NWoBHM-Feeling oder `Spyres` mit seinem kraftvollen Rhythmus, der einen zum Abbangen zwickt.
WITCHSKULL klingen absolut einmalig. Sie bemühen sich, nicht ganz im Stoner- bzw. Doom-Segment unterzugehen, sondern liefern mit den Riffs galoppierende Einlagen, die sich in dieser Intensität so nur selten in den beiden erwähnten Genres wiederfinden. `Coven`s Will` ist ein weiteres Riffmonster aus dem Hause WITCHSKULL und dementsprechend kann man dieses Album nur eindringlich empfehlen.
(9 Punkte)
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