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GREYBEARDS – For The Wilder Minds

2018 (Attitude Records/Soulfood) – Stil: Alternative Rock


Auf ihrem zweiten Album haben die Schweden ihren eigenwilligen Stil feingetuned und die Stärken ihres überzeugenden Songwritings herausgearbeitet. Alternative Rock ist heutzutage eher ein Nischenprodukt, aber auch hier gibt es gute Bands mit geilen Songs. Die vier Schweden gehören zweifelsfrei dazu.

Ihr Alternative Stil wird gekoppelt mit FOO FIGHTERS-Einflüssen, melodischen Punk Rock-Komponenten und einer verdammt hohen Melodiendichte. Songs, die umgehend durch ihre simple, aber effiziente Art im Ohr hängenbleiben. Schon die beiden ersten Tracks, `Fast Asleep` sowie `One In A Billion`, präsentieren umgehend die Stärken der jungen Truppe. In einem kleinen Club wird mit solchen Songs die Betriebstemperatur massiv nach oben geschraubt. `Come Undone` klingt unverschämt nach FOO FIGHTERS und wirkt dennoch. Hit. Punkt. Geiles Riff, geiler Rhythmus. Kickt Ass. Nicht weniger arschtretend springt einen `Insane` an. Moderner Hard Rock mit Hitpotential. Erinnern irgendwie hier auch an AUDREY HORNE, eine Truppe die man auch als Einfluss im GREYBREADS-Musikkosmos sehen darf.

Neben vielen hörenswerten Songs findet sich auch der eine oder andere Füller dazwischen. Das lakonische `Beautiful Things` besitzt zwar eine aufdringliche Melodie und einen gängigen Refrain, aber genau das geht mir auf den Sack, weil letztlich doch zu banal. `Cold December` ist hingegen einer der Tracks, den man zuerst eher überhört, der sich aber nach und nach zu einem echten Hit entwickelt. `Peace Of Mind` gehört mit seiner etwas vertrackten Songstruktur und seinen vielfältigen Einflüssen zu den Highlights. Hier tobt sich das Quartett voll aus.

`For The Wilder Minds` ist ein solides, modernes Rockalbum mit einigen starken Ohrwürmern. Wer auf MUSTASCH, FOO FIGHTERS und eine hochmelodische Ausgabe von THE NERVE steht, der sollte den Schweden mal eine Chance geben.

(7 Punkte)