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ZATOKREV – Zatokrev

2004/2018 (Czar Of Bullets) – Stil: Apocalypse Metal


Den Anfang nahmen Frederyk Rotter, Silvio Spadino und Marco Grementieri im April 2002 in Basel. ZATOKREV waren geboren. Überraschend für alle Beteiligten wurden ihre ersten Demo-Aufnahmen direkt aus dem Proberaum heraus von verschiedenen Plattenfirmen in Amerika und Europa als Album verlegt.

Viele Jahre später ist Sänger/Gitarrist Frederyk Rotter das einzig verbliebene Gründungsmitglied und kann auf vier Longplayer zurückblicken. In all den 16 Jahren konnte jedoch bislang keine Vinyl-Veröffentlichung gefeiert werden. Diesem Umstand hilft das hauseigene Label ´Czar of Crickets´ 2018 ab. Denn das ursprünglich in den Jahren 2004 und 2005 erstmals auf einem Silberling herausgebrachte Debüt erscheint mit überarbeitetem Layout und einer dem Vinyl geschuldeten Neuanordnung der Kompositionen. Ein Freudenfest für alle Liebhaber von ZATOKREV, eine Jungfernfahrt mit Anwesenheitspflicht für alle Neulinge, die sich ansonsten zwischen NEUROSIS, ISIS und CULT OF LUNA suhlen.

Heruntergestimmte, verzerrte Heavy-Gitarren, ein prägnanter Bass mahlen sich in ´Zatokrev´ durch die Apokalypse, eine Götterdämmerung des Doom. Das ursprüngliche Trio zeigt sich auf seinem Erstling mit markant barschem Gesang. ´Reveal´ entfacht sogleich als Opener eine hypnotische Wirkung, die über die gesamte Werklänge anhalten soll. Musik, an der selbstredend BLACK SABBATH und CELTIC FROST nicht vorbeigegangen ist. Hernach ertönt das ursprüngliche Abschlussstück ´Fourem´, das auf der Vinylveröffentlichung die A-Seite, über eine Länge von nahezu fünfzehn Minuten, beschließt und in seinen letzten Minuten nicht gänzlich enervierend die Geräuschkulisse ausklingen lässt. „We’re gonna make it go away“, lautet der finale Kampfesruf, der das Monstrum beschließt, aber am Leben hält.

Die böse Intimnatur ´See Through´ eröffnet die Rückseite des Vinyls und somit den Vorhof zur Hölle, in der in aller Abartigkeit gar TYPE O NEGATIVE scheinbar kurz vorbeihuschen. „I betray, that I´m alive“, bekennt ´Alive´, ehe die wahre Herrlichkeit, das zehnminütige ´Zato Krev´ das Album beschließt. Wie auch der Bandname dem Tschechischen entliehen ist, singt Frederyk Rotter im Titelsong in Tschechisch, ebenso wie in ´Fourem´ mit integriertem, samtenem Schöngesang, und schenkt ihm mit dem erklingen von „Ja nevim ca se deje deje“ („Ich weiß nicht, ob es so weitergeht“) ohrwurmhaften Charakter. Höllischer Metal im Breitwandformat.

(Perle der dunklen Avantgarde)

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