PlattenkritikenPressfrisch

SEVEN SISTERS – The Cauldron And The Cross

~ 2018 (Dissonance Productions) – Stil: Heavy Metal / Melodic Speed / NWoBHM ~


Gerade erst das ELIMINATOR-Debüt gewürdigt, schon will die zweite SEVEN SISTERS seziert werden. Wieder England, wieder traditionell angelegter Metal, nur dieses Mal eben London – und noch einen Entwicklungsschritt weiter. Die vier Überzeugungstäter brauen auf ‚The Cauldron And The Cross‘ streng nach dem stählernen Reinheitsgebot: Ausgefeiltes Riffing nach Art der Großmeister ANGEL WITCH / IRON MAIDEN trifft auf die Grandezza und Theatralik des melodischen US-Stahls. Beim balladesken ‚Oathbreaker‘ schimmert zudem der Einfluss aus dem Hause Schenker/Meine durch – Achtziger Jahre wohlgemerkt.

Was die SEVEN SISTERS weit aus dem Meer der okayen Nachwuchsmetaller heraushebt, ist das unüberhörbare Talent beim Schreiben von eingängigen aber niemals platten Refrains, die locker mit denen der Landsleute von DARK FOREST mithalten können. Auch die Twin-Leads sind mit formidabel noch harmlos umschrieben – man genieße nur das brillante ‚A Land In Darkness‘ oder den zweigeteilten Titelsong, der trotz seiner insgesamt 16 Minuten stets fesselt.

Verbessert, aber nach wie vor diskutabel, ist der Gesang von Kyle McNeill, dem man in manchen Passagen liebend gerne ein Nasenspray reichen würde. Ansonsten gibt’s über dieses Album rein gar nichts zu rümpfen. Kudos, guys!

(extradicke 8 Punkte)