PlattenkritikenPressfrisch

EMERALD – Voice For The Silent

2017 (Metal On Metal Records) – Stil: Heavy Metal


Ach, welch ein Labsal der Re-Release des 1985er Werkes ´Down Town´ von EMERALD als ´Iron On Iron´ durch ‚Iron Glory Records‘ in den für jeden traditionellen Metaller gar so schauderhaften Neunziger Jahren war. Dieses Kleinod aus den Niederlanden beglückte die Gemeinde im Jahre 1999 ganz gewiss mit Erinnerungen an die guten alten Tage.

Von Zeit zu Zeit treten die längst verschollen geglaubten Recken sogar für kurze Augenblicke wieder zurück ins Rampenlicht. Auch EMERALD versuchen sich in diesen Tagen an einem Neubeginn, dessen live-haftige Feuertaufe sie bereits mit Bravour bestanden haben. Bis auf den zweiten Gitarristen und den Bassisten in altbekannter Besetzung angetreten, erreicht obendrein Sänger Bert Kivits generell im Studio noch ganz erkleckliche Höhen vergangener Tage.

Dennoch wollen die Melodien des Comeback-Albums nach über 32 Jahren nicht so recht zupacken, obwohl einige gute Songs vorhanden sind, von denen mehrere kurz nach dem Debüt geschrieben wurden, und die Tradition der Achtziger gewahrt bleibt. Es funktioniert mit starkem Pressing (´The Passion Remained´), einem alten Hardrock-Riff aus der Eddie Van Halen-Schublade (´Behind My Wall´) oder mit drückendem Rock im Geschichtsunterricht (´Sword Brothers´). Bisweilen ganz gut anzuhören (´New Gods´ sowie ´ Defeated By Guilt´). Selbst die Balladen (u.a. ´Train Of Unbelief´ mit Geige) sind nicht von solch schlechten Eltern. Gleichwohl finden sich kaum Überraschungsmomente oder Tonfolgen, die durch die Kutte direkt ins Blut schießen und die Halsschlagader zum Pochen bringen.

(6,5 Punkte)