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TZAR – Players Of The Game

1985/2017 (Lost Realm Records) – Stil: Heavy Metal


Hinter der erstmals 1981 mit einem Promo-Tape ans Licht der Öffentlichkeit tretenden Metal-Combo TZAR stehen die drei Brüder Frank Tahan (Gitarre, Lead-Gesang), John Tahan (Gitarre) und Pete Tahan (Bass, Lead-Gesang). In der Folgezeit lassen sie sich immer mehr von LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH beeinflussen, so dass nicht nur der Gesang der beiden Brüder ins Ohr sticht, sondern auch die Trommelschläge von Guy Morin nach Art eines John Bonham. Harte Rhythmen und eingängige Refrains drängen sie letztlich auf ihrem folgenden Weg in die Kategorie der frühen Combos des Heavy Metal.

Erst Ende 1984 stehen schließlich die Aufnahmen des 1985 erscheinenden Debüts an. Von ´Players Of The Game´ werden 2.000 Kopien über das eigene Label ´Racer Records´ veröffentlicht. Da der vermeintlich erhoffte Major-Deal ausbleibt, lösen sich die Herren Ende des Jahres auf. Bis zum heutige Tag erfolgt keine Wiedervereinigung und auch ein Abstecher diesseits des Atlantiks bleibt in den Achtzigern allein ein Traum.

Musikalisch befinden sich TZAR Mitte der Achtziger auf einem glamourösen Trip. Zwischen hard-rockender Metal-Kost mit JUDAS PRIEST-Anflügen und sich verstärkt regenden Glam Metal-Einflüsse (´Don’t Try To Love´), die sich vereinzelt sogar in Richtung Sleaze Rock (´Heavy Metal Queen´) sowie TWISTED SISTER (´Born To Rock´) bewegen, fügen sich die Songs wunderbar dem Zeitgeist (´One Ticket To Paradise´). Mit verzerrten Background-Computerstimmen voll auf der Höhe der Dekade (´Players Of The Game´) und zum Abschluss gar mit weinerlich hoher Stimme (´Missing You´). Ein Beutefang im Schema von Los Angeles‘ WARRIOR und MÖTLEY CRÜE.

´Players Of The Game´, mit einer Band-Historie, Schnappschüssen und Lyrics Ende 2017 würdevoll von ‚Lost Realm Records‘ aufbereitet, ist eine putzige Zeitreise und hätte TZAR mit einem großen Produzenten sowie dickem Aufnahmebudget den Weg in eine glorreiche Zukunft weisen können – für den in den bunten Achtzigern stehen gebliebenen Heavy als auch Glam Rocker eine Pflichtveranstaltung.

(7,5 Punkte)