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VIGILANTE – Terminus Of Thoughts

2017 (Independent Release/Japan Import) – Stil: Heavy-/Progressive Metal


Kurz vor der Jahrtausendwende kamen die japanischen VIGILANTE beim deutschen Massacre Records-Label unter Vertrag und veröffentlichten mit `Chaos-Pilgrimage` und `Edge Of Time` zwei vielversprechende Prog-Metal Werke, die den Namen der japanischen Band als hoffnungsvolle Newcomer in der Szene etablierten. Dann war es fast fünf Jahre still um die Truppe, die erst wieder 2004 mit `Cosmic Intuition` auftauchte. Dieses und das Folgewerk `IV` wurden nur in Japan veröffentlicht.

Das neuste, das fünfte Studioalbum mit dem Titel `Terminus Of Thoughts`, wurde auch wieder nur im Land der aufgehende Sonne veröffentlicht. Bis auf den Drummer existiert noch das Line-up aus den Anfangstagen und trotzdem hat man das Gefühl, dass ein neuer Sänger in der Band ist. Hideaki Niwa kommt zwar noch ansatzlos in gute Höhen, aber sein Gesangsstil ist generell etwas roher und kantiger geworden. Auch die Kompositionen an sich haben sich deutlich von den Vergleichen zu DREAM THEATER gelöst. Wobei den beiden Frühwerken auch Vergleiche zu QUEENSRYCHE oder CRIMSON GLORY anhafteten, gerade aufgrund der auffälligen Vocals.

Im Jahre 2017/18 klingen VIGILANTE weiterhin deutlich verproggt, aber auch massiv heavier. Niwas Gesang ist, wie schon erwähnt, einer der Faktoren der den Gesamteindruck roher erscheinen lässt. Ein Track wie `Elapsed Time` zeigt die ganze musikalische Spannweite des aktuellen VIGILANTE Stils und zeigt zugleich Niwas ganze gesangliche Breite auf. Von den filigranen Vergleichen zu den erwähnten Bands bleibt bei einem Song wie `The Ravenous Eyes` nicht viel übrig. Eine knallharte Prog Metal-Nummer mit einigen Klargesangpassagen und ruhigeren Songstrukturen, bevor es ruppig zur Sache geht.

Immer wieder imposant sind die wuchtigen Gitarrenattacken und die dabei clever eingeflochtenen Soli-Einlagen. Progressivität und Aggressivität haben die Japaner über weite Strecken souverän vernetzt. Prog-Fans mit Hang zu harten Grooves und tendenziell thrashigen Einlagen mit dezent moderner Note werden das Album lieben. Dass sich auch Achtziger Komponenten auf dem Album finden, ist nicht zu überhören und erweitert eher den positiven Eindruck des Albums. `10 Seconds` steht dafür stellvertretend mit atemraubenden Einlagen.

Die Japaner klingen absolut souverän, sehr tight und man reiht sich gerade nicht in die Reihen gleichklingender Prog Metal-Bands ein, die sich die immer gleichen Vorbilder zur Inspiration nehmen. So gesehen kann man sagen: VIGILANTE are back.

(8 Punkte)