2018 (Cooking Vinyl / Sony) – Stil: Indie Rock
Das einzig abstoßende, das jemals im Zusammenhang mit den FRATELLIS erwähnt werden darf, ist die Verunglimpfung ihres Evergreens ´Chelsea Dagger´ als Torhymne, in der Geldüberfluten Premier League beim FC Chelsea, in ihrer schottischen Heimat bei Celtic Glasgow, in Australien beim Sydney FC und sogar beim allseits geliebten FC Bayern, der sich liebend gerne nicht nur die Hymnen anderer stibitzt.
Der Indie Rock-Gassenhauer wird auf ewig mit ihrem Namen in Verbindung bleiben, selbst beim fünften Album ´In Your Own Sweet Time´. Gibt es auch etwas Besseres als Pop-Melodien, zu denen gejohlt und getanzt werden kann, insbesondere wenn in naher Zeit wieder die Freiluftsaison mit einem kühlen Apfelwein eröffnet wird? Dann skandiert die Meute zu ´Stand Up Tragedy´ und studiert die neuesten Hüftschwünge zu ´Starcrossed Losers´. Und Sänger John Lawler wird hierfür auch noch irgendjemand eines Tages das Jodeln beibringen.
Schlicht abgekupferten Funk Rock á la PRINCE in ´The Next Time We Wed´ oder in Bezug anderer Vorbilder bei ´I’ve Been Blind´ haben die FRATELLIS dagegen nicht nötig. Bekanntlich sollten krakeelende Funk Rocker wie ´Indestructible´ nicht im Gedächtnis hängen bleiben. Denn solange alle gemeinsam im 60s Pop-Beat ´Sugartown´ und ´Told You So´ singen können, den fröhlichen Oriental-Psychedelic ´Advaita Shuffle´ anklingen lassen, stellt sich das Problem nicht. US-amerikanischer Pop trifft auf britischen Rock, wenn Beat und Überschwang nicht Überhand gewinnen, liegen die FRATELLIS voll in der Spur.
(6,5 Punkte)
Ebenfalls lesenswert:
