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HERETIC – A Game You Cannot Win

2017 (Dissonance Productions) – Stil: US-Powermetal / Thrash


Das 1988er Debutalbum ‚Breaking Point‘ ist eine Perle des straighten US Metals, nicht zuletzt dank Mike Howes unverkennbarem Gesang, der dem Spargeltarzan alsbald zum Frontjob bei METAL CHURCH verhalf.

2012 veröffentlichten HERETIC mit Ur-Sänger Julian Mendez eine respektable Comebackscheibe, mehr als ein Achtungserfolg dürfte indes auch der just erschienene Langdreher namens ‚A Game You Cannot Win‘ nicht werden. Rein instrumental sind die elf zwischen Powermetal und melodischem Thrash angesiedelten Songs durchwegs gelungen, das Eröffnungsdoppel aus ‚This World Called Hell‘ und dem Titeltrack verdient sogar das Prädikat mitreißend; leider kommt der Rest nur selten über guten Genredurchschnitt hinaus. Vieles klingt wie eine B-Seiten-Mischung aus ARMORED SAINT und neueren ANTHRAX / FLOTSAM & JETSAM, allerdings fehlt es sowohl an erinnerungswürdigen Hooks als auch an einem Sänger, dem man gerne zuhört. Mendez trübt das Bild mit seinem kurzatmigen und gepressten Gesang auf Dauer doch arg, speziell beim balladesken ‚Never Added Up‘ werden seine Limitierungen zur Ohrenpein.

Eine Finger-weg-Scheibe ist ´A Game You Cannot Win´ trotzdem nicht. Wer mit dem Vorgänger warm wurde, der darf auch dieses Mal bedenkenlos zugreifen. Solides Schmiedehandwerk made in Los Angeles.

(6,5 Punkte)