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GUS MCARTHUR – Chapter 2: Fanatics (EP)

2017 (Independent) – Stil: Metal


Wer zum Teufel ist Gus McArthur? Was haben METALLICA, FAITH NO MORE und die Götter QUEEN gemeinsam? Fragen über Fragen. Fragen, die beantwortet werden müssen.

Steigen wir beim Ausgangspunkt der Geschichte ein. Gus McArthur ist seit Anbeginn der Zeiten unter uns, bei den Römern, unter den Walisern und Schotten, gar im Ersten Weltkrieg und auf britischen Fliegern im Zweiten Weltkrieg. Zuletzt im Irak und in Afghanistan erspäht, will ihn dennoch allein die Gruppe GUS MC ARTHUR in seiner wahren Form gesehen haben; sie sprechen dabei in ihren Worten als kämen sie aus McArthurs Intention, spielen mit ihrer Musik dementsprechend auf.

GUS MC ARTHUR ist die musikalische Vereinigung der zwei Brüder Honan und Gordon mit ihrem Kumpel Johnson Zhang. Honan McArthur aka “The Destroyer” spielt seit seinem 16. Lebensjahr Gitarre und fühlt sich als Guitar-Wizard gar im Thrash und progressiven Power Metal äußerst wohl. Sein 25-jähriger Bruder Gordon aka “The Hater” kommt aus dem Hip Hop-Underground und lässt auch immer wieder Sprechgesang einfließen. Der Dritte im Bunde ist Johnson Zhang aka „The Z“, chinesischer Abstammung und angeblich von den erlesensten Lehrern am Schlagzeug ausgebildet. Und der Sound, den sie präsentieren, ist purer 90s-Crossover, als wollten GUS MC ARTHUR endlich das Revival dieser Dekade einläuten. Und erschreckenderweise klingt die Musik gleichsam unheimlich frisch und obendrein so vertraut, als hätte man diese tatsächlich vermisst.

Die Eröffnungsnummer ‚End Of Eternity‘ aus dieser brandneuen Drei-Track-EP tönt in James Hetfield-Manier so geartet nach erstklassig groovigem Thrash der 90s und integriert den Sprechgesang einfach unwiderstehlich. Bereits hier erinnert der Sprechvortrag dezent an FAITH NO MORE und weit mehr in ‚The Calling‘, einer mörderischen FAITH NO MORE meets Ray Alder-FATES WARNING-Komposition auf powerthrash Pfaden. Besonders tragisch ist es, diese Rezension am Todestag von Chuck Mosley, dem ehemaligen FAITH NO MORE-Sänger, der nur 57-jährig verstarb, zu verfassen. Aber auch in ‚Darker Than Black‘ schwingen sie immer wieder die Thrash-Keule, beginnen diesen Ausnahmesong aber allein mit Klavier und Gesang. Insbesondere diese Gesangsdarbietung und die Tastenanschläge wecken jedoch umgehend Assoziationen zu Freddy Mercury und QUEEN. Da darf sogar der Sprechgesang in diese Melancholie hineinplatzen.

Vielleicht hinterließ dieser Gus McArthur tatsächlich bereits in QUEEN, METALLICA und FAITH NO MORE seinen Esprit, denn deren Geist ist bei GUS MC ARTHUR gegenwärtig.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/GusMcArthurOfficial/
http://www.gusmcarthur.com/