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DEAD LORD – In Ignorance We Trust

2017 (Century Media) – Stil: Classic Rock / Metal


Ein brennender Apfel, die Frucht der Erkenntnis im Feuer der Fake News – DEAD LORDs drittes Album soll auch ein Statement zum Zeitgeist sein. Erwachsener ist nicht nur die Botschaft, sondern auch der Stil; die Stockholmer lösen sich auf ‚In Ignorance We Trust‘ ein weiteres Stück(chen) vom THIN LIZZY-Sound und stellen sich mit zwei Balladen und einer leidlich geglückten Psychedelic-Nummer (‚The Glitch‘) breiter auf als bisher.

Frontlocke Hakim Krim näselt weiterhin innbrünstig im Paul Stanley-Modus, die Hookdichte ist angenehm hoch, wenngleich die Grundhärte im Vergleich zu den Vorgängern etwas reduziert wurde. Mit dem beherzt eröffnenden Titelstück und künftigen Bühnenfegern wie ‚Too Late‘ und ‚Kill Them All‘ gibt’s dennoch ordentlich Hartholz unter den Schnurri, während das von Mundharmonika-Klängen eingeleitete ‚Part Of Me‘ dem Jungvolk vielleicht die Tür zum Neil Young-Universum aufstoßen könnte.

Insgesamt gesehen ist DEAD LORDs Dritte nicht der erhoffte ganz große Wurf geworden und im Vergleich zum jüngsten Werk von ROBERT PEHRSSON’S HUMBUCKER nur zweite Wahl. Als Fan von Classic Rock mit Cojones sollte man sich den schwedischen Bratapfel trotzdem in den Einkaufskorb legen. Der Soundtrack zum Altweibersommer.

(7,5 Punkte)