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FVNERAL FVKK – The Lecherous Liturgies

~ 2017 (Solitude Productions) – Stil: Doom ~


Obwohl fortwährend die Finsternis aus dem Untergrund, aus der Kanalisation hervorkriecht, meinen FVNERAL FVKK, dass das Doom-Genre auszudörren scheint. Folglich schlossen 2015 Mitglieder von FÄULNIS, OPHIS und CRIMSON SWAN ein neues Zweckbündnis, um aus den Tiefen Hamburgs neuen Epic Doom zu schöpfen.

Ob aus altem Wein in neuen Schläuchen ein edler Tropfen entspringt, müssen sie erst mit ihrer 7inch ´The Lecherous Liturgies´ beweisen. Und so schweben die vier Herren schön langsam mit brachialer Härte in ihren klassischen Sound hinein. Hinter Pseudonymen verborgen, somit etwas okkulten Mummenschanz betreibend, kann vorzüglich gotteslästernde und antichristliche Lyrik vorgetragen werden. Ein kleiner Lustmolch, wer Spaß empfindet, wenn über die Erektion im Hause Gottes gesungen wird und die Triebe sowie Späße unter dem priesterlichen Kleidungsstück angeprangert werden. Aber genau dies ist ihr Ziel:

FVNERAL FVKK vereinen die pastorale Schönheit und Festlichkeit einer Kathedrale (musikalisch) mit der Untreue und Abscheulichkeit einer Friedhofsprostituierten (semantisch) mit Texten, die sich ausschließlich mit der Ausschweifung des Klerus und/oder Nekrophilie im Namen Gottes beschäftigen. Seine Heiligkeit ist ein widerlicher Perverser und diese Band dient als Sammelbecken Seines verrückten Willens!“

Aus ihrem Sound tönen hingegen vielerlei Ingredienzien zwischen damals – BLACK SABBATH – und heute – WARNING – heraus. Für ein erstes öffentliches Zeichen bereits gelungen, ist der Weg nach oben über die ‚Stairway To Heaven‘, unter der Soutane des Pontifex Maximus hoch kriechend, noch ein weiter.

(6,5 Punkte)

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