PlattenkritikenPressfrisch

HEXX – Wrath Of The Reaper

2017 (High Roller Records) – Stil: US Power Metal / Speed


Beim 2014er-„Keep It True“ machten HEXX bestenfalls eine mittelgute Figur, nun ist die reformierte Underground-Legende aus San Francisco mit neuem Studiomaterial zurück. ´Wrath Of The Reaper´ nimmt den Faden wild entschlossen dort auf, wo ihn HEXX nach den exquisiten Alben `No Escape´ (1984) und `Under The Spell´ (1986) aus der Hand gaben. Damals sahen sich Bandleader/Gitarrist Dan Watson und seine Mitstreiter zu einem Stilwechsel vom Power Metal zum deathlastigen Thrash veranlasst, nachzuhören auf `Morbid Reality´ (1991). Ein Entschluss, der nicht zum Durch-, sondern zum Zusammenbruch führte.

Ein zweites `Under The Spell´ sollte man vom Comeback nicht erwarten, ein hörenswertes Album ist Watson, Drum-Routinier John Shafer und den drei neuen HEXXern mit `Wrath Of The Reaper´ allemal gelungen. Sänger Eddy Vega passt mit seiner an David Wayne erinnernden Stimme hervorragend zu den elf Kompositionen, die zwar selten mit zwingenden Hooks wuchern können, aber trotz relativ simpel gehaltener Riffs nicht unter Niveau unterhalten. Speziell die im Midtempo angesiedelten `Swimming The Witch´, `Dark Void Of Evil’ (Highlight!) und `Certificate Of Death´ (CD-Bonustrack) werden jedem Fan von Qualitätsstahl á la VICIOUS RUMORS, HELSTAR und METAL CHURCH ein Lächeln ins Antlitz meißeln. Speedfreaks der alten Schule bekommen ihre Vollbedienung bei `Circle The Drain` und `Exhumed For The Reaping´ – alte OMEN, ATTACKER und EXCITER lassen grüßen.

HEXX 2017 – das ist Balsam für angegraute Sackratten und solche, die sich für zu spät geboren halten. Hören, kratzen, aaah!

(7,5 Punkte)