~ 2017 (Independent) – Stil: Rock ~
Zumeist ist die Findungsphase die schönste in der Entwicklung einer Band. Wenn bereits hier aus überbordendem Schöpfungswillen allerherrlichste Kompositionen entstehen, kann sie sogar selbst im Rückblick zur glänzendsten werden.
Die jungen Ruhrpottler AËDON bestehen nicht einmal zwei Jahre, haben teilweise erst vor fünf oder acht Jahren mit dem Spielen ihrer Instrumente begonnen und legen aktuell ihre erste EP ´Leaves Turning Red´ vor. Neben dem Duisburger Simon Gatzka (Gesang, Gitarre) und dem Dortmunder Tobias Jung (Bass) gehören die beiden Essenern Daniel Breiderhoff (Keyboards) und René Ehrenberger (Schlagzeug) sowie der Bochumer Max Krüger (Gitarre) zur Besetzung, wobei allein letztgenannter mit SEEKING RAVEN Erfahrungen sammeln konnte.
Bevor AËDON auf ihrem ersten Longplayer mit komplexeren Songs begeistern wollen, präsentieren sie diese Fünf-Track-EP in melancholischer Art und Weise. Durchgehend wiegen sich die Melodien in betrüblicher Tristesse, gerne von Akustikgitarre und Klavier in die Höhe getrieben und nur selten krachen die Riffs aufmüpfig hervor. Weder dem Alternative Rock noch dem New Artrock sind AËDON direkt zuzurechnen, könnten jedoch beider Klientel und dem geerdeten Neo Prog-Liebhaber obendrein munden. Bislang sind vor allem die emotionalen Instrumentalparts äußerst beachtenswert. Es blitzt und blinkt schon an allen Ecken. AËDON sollten daher von beiden Seiten der Medaille begutachtet werden, von Anbetern von ANATHEMA und PORCUPINE TREE als auch von ENCHANT und SOUL CAGES.
7 Punkte
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