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HYBOID – Terrör Of The Üniverse

~ 2016 (Independent) – Stil: Electro / Synthwave ~


Obwohl der Berliner Sebastian Hübert bereits seit vielen Jahren in der Elektro-Szene mitmischt, erhält sein Projekt HYBOID erst momentan, im aufblühenden Synthwave, die ihm gebührende Aufmerksamkeit. Dabei ist sein neuestes Meisterwerk ´Terrör Of The Üniverse´ schon sein drittes abendfüllendes Album. Sein in den Jahren 2001 und 2002 aufgenommenes Werk ´Where Androids Come To Die´ erschien in 2011 sowie das in 2008 und 2009 aufs Band gebrachte ´Aliens Ate My Synthesizer!´ ein Jahr früher.

Auf seinem eigenen Mini-Label ‚Astro Chicken‘ veröffentlicht, ist ´Terrör Of The Üniverse´ vollständig mit klassischen Vintage Synthesizer (Oberheim DMX, Roland TR-606, CSQ-600, Juno-60, SH-09, Korg Polysix, Mono/Poly, Arp Axxe, Octave Kitten. Korg synthesizer) produziert. Die Songs werden durchgehend von treibenden Beats vorangetrieben, während umhertänzelnde Klänge sowie wunderbar einprägsame, von Hand eingespielte Melodien das Soundbild dieser Space Opera prägen.

Mit ´Terrör Of The Üniverse´ erhalten die Maschinen Einzug, Melodien werden zu Fanfaren und sofort zeigt sich die Lebhaftigkeit aller vorgetragenen Melodien. Denn bei HYBOID dürfen Melodien beklatscht werden, animieren zum Mitsummen und wären für jeden Anime-/ Zeichentrickfilm als Titelmelodie geeignet. Quirlige Töne, treibende Beats erschallen, bis auch in ´Kingdom Of The Laser Dwarves´ solch eine strahlend klare Tonfolge erklingt. Spätestens bei ´Marauder Joe’s Adventures In Space´ zeigen sich die Einflüssen von den Pionieren der elektronischen Musik, von TANGERINE DREAM. Dazu tanzt die Elektro-Szene auf und sogar Thomas Dolby sowie Giorgio Moroder winken bei dieser Schönheit von ihren Synthesizer-Ehrendenkmälern herab. Von der Hitlastigkeit höchstens mit Jean-Michel Jarre vergleichbar, folgt sogleich ´Toxic Avenger vs. Marshmallow Man´, bevor ´The Loneliness Of The Turbo Racer´ wabernd, flirrend ins All schießt und ´High-Gloss Üniverse´ per Joystick ein paar feindliche Raumschiffe aus dem Weg räumt. Dagegen enthält das Treibstoffgemisch von ´Leather Queen Of The Amazons´ einen bisher unentdeckten hohen Anteil von ABBA, doch – nomen est omen – ´Cosmo Speedrun´ schießt sogleich aus diesen Regionen des Alls von dannen. Zum Ausklang tönt nochmals das superbe ´Starfighter Romance´ aus den Speakern, leicht wehleidig lässt sodann ´Lament For My Eta Carinae´ diesen wundervollen Space-Trip ausklingen.

Die beiden Vorgänger sind anscheinend längst ausverkauft, eines der schönsten Synthwerke aus 2016 kann hingegen noch als limitierte 2×12″-Purple-Vinyl-Edition (incl. Poster und Download) erstanden werden: ´Terrör Of The Üniverse´.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/Hyboid.Music/
https://hyboid.bandcamp.com/album/terr-r-of-the-niverse-2×12-limited-purple-vinyl-edition-a1-poster-mp3-download