PlattenkritikenPressfrisch

PABST – Skinwalker

2016 (Crazysane Records/Broken Silence) – Stil: Garage Rock


Das Berliner Trio PABST holt zum Erstschlag aus. Mit seiner ersten EP, die stilecht auf Vinyl erscheint. Denn Generation Grunge sollte längst ebenso mit dem Virus infiziert sein, sich das schwarze Gold nicht allein als Ausstellungsstück für das Hipster-Edelregal einzuverleiben. Gut 300 Scheiben stehen zum Schnüffeln und Auflegen bereit. Gefüllt mit Garagen Rock, der niemals nach Benzin riecht, mit Grunge, ohne in Depressionen zu verfallen, mit Psychedelic, um die Halluzinogene auf Bodennähe schweben zu lassen, alles overproduced Lo-Fi Rock.

Während das Megafon des Veranstalters insbesondere DEATH FROM ABOVE 1979, DINOSAUR JR., TY SEGAL und TWEAK BIRD in den Ausruf des Gruppen-Bingos wirft, müssen letztlich THE STOOGES, SONIC YOUTH, KYUSS, NIRVANA und sogar THE LIBERTINES als Vorbilder von PABST herhalten. Sänger und Gitarrist Erik Heise singt hierzu in federleichter Stimmung, mit Heliumresten nicht allzu vordergründig, derweil Drummer Tore Noah Knipping und Bassist Tilman Eggebrecht das Soundgerüst satt zimmern.

Während Songs wie ´Bias´ und ´Ocean Cruise´ schon einen knackigen Vorgeschmack auf das Können von PABST geben, lassen sie die Stimmung in ´Members Only´ schweben und setzen mit dem formidablen ´Skinwalker´ zum Tiefschlag an, der den Hörer auf immer in den Bann ziehen sollte. Ein Song, der die Sucht nach weiteren Durchläufen erhöht, den Geist von PABST für die nächsten Jahre konserviert und ihm im Plattenregal einen Vorzugsplatz garantiert. Indessen sich die Menschheit an den Schirmen am täglichen Wahnsinn und Bombardement erfreut: „Do you wanna watch people die, do you wanna watch people burn“. Dann doch lieber auf ´ne Demo gehen oder sattsam PABST heut hören.

(8 Punkte)

https://pabstband.bandcamp.com/album/skinwalker-ep-3
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