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XENOPHILE – Systematic Enslavement

~ 2016 (Independent) – Stil: Progressive Thrash ~


Obwohl XENOPHILE der Kunde nach einen außergewöhnlichen Vollzeitsänger suchen, schmälert dies keinesfalls die Leistung von Gitarrist/Sänger Ron Iglesias, der mit seinem selbst in den hohen Lagen keineswegs auf verlorenem Posten stehenden Gesang das Quartett ganz weit in der Hörergunst nach vorne schieben sollte. Wer im vergangenen Jahr die Griechen SACRAL RAGE zu abgefahren fand, der muss dieses Jahr zumindest die Amerikaner XENOPHILE hören. Die Jungs aus New Jersey haben nämlich – vier Jahre nach Bandgründung – aktuell ihr Debütalbum ´Systematic Enslavement´ als Eigenproduktion herausgebracht.

Dabei können XENOPHILE mit einem abwechslungsreichen Songrepertoire glänzen, das vom würdevoll eingeleiteten Vollgas-Thrash-Kommando ´Systematic Enslavement Of Consciousness´, mit einem Schuss SYSTEM OF A DOWN innerhalb des Höhenrauschs, bis zum klassisch halbballadesken Epic-Rausschmeißer ´In The Ruins´ reicht. Dazwischen entfalten sich echte Power Metal-Böller wie ´Absolution´, der flüchtig etwas den Geist von DEPRESSIVE AGE atmet, und das orientalisch angehauchte ´Scorching The Skies´ mit Gitarren im Sinne Tore Ostbys. Sogar CRESCENT SHIELD wären zu Lebzeiten mit ´Faceless Destiny´ ebenfalls hochzufrieden gewesen. Daneben steht ´Heretic´ durchgehend unter Strom und liefert ein Dauerfeuer. Während ´Fate Denied´ den melodischsten Break-Effekt liefert, vielleicht obendrein XENOPHILEs Meisterstück abgibt, ist das scharfe ´Hollow Corpse´ ein pures Riffgewitter. Auch wenn die anderen Bandmitglieder vereinzelt mit Background-Shouts unterstützend eingreifen, ist der Gesang von Ron Iglesias, ebenso wie das beeindruckende Songmaterial selbst, vornehmlich ein Genuss. So müssen letztlich neben den erwähnten Bands gleichfalls Anhänger von COMMUNIC, ANNIHILATOR, CROWN THE LOST, HEATHEN und TOXIK schnellstens einschreiten, umgehend handeln und sich den US Import sichern.

(9 Punkte)