2016 (Rootsy Music) – Stil: Rock & Roll
Kinder, Ihr braucht nicht mehr im Plattenschrank von Papa zu wühlen, um die Erstauflage von ´Kill ´Em All´ rauszuziehen. Falls Ihr nämlich beim nächtlichen Chillen vor der Glotze vom Sofa gerutscht seid, als gerade so eine alte US-amerikanische Kultkomödie aus 1980 mit John Belushi und Dan Aykroyd lief, dann braucht Ihr ganz dringend den harten Stoff dazu. Dann braucht Ihr Blues, Ihr braucht echten Funk und Soul, Ihr braucht es im tierisch-harten Rock-Gewand.
JETBONE geben es Euch. Die süßen Jungs sind alle erst Anfang 20 und haben sich von ihren beiden Sängern, dem Gitarrist Alin Riabouchkin und dem Bassisten Gustav Sjödin, fast ein Dutzend knackige Songs komponieren lassen. Den finalen Schuss erhielt das Album durch sein Mastering in den Ardent Studios in Memphis, Tennessee.
JETBONE kommen zu Euch. Ja, da qualmen nicht nur die Socken und Saiten, es wird auf die Tasten gehämmert und in die Horns geblasen. Also, einfach locker in die 70s abgleiten – mit dem Sound von den ROLLING STONES, von TRAFFIC oder sogar AEROSMITH und den BLACK CROWES. ´C´mon` heißt nicht nur das Motto, sondern ebenso die Einführung dieser öffentlichen Aufführung. Auch ´Mixed Emotions´ stammt aus eigener Feder, endet jedoch vorbildlich im Fahrwasser von Jake & Elwood Blues. Ein echter Schwingbein-Entfesseler wie das qualmende ´Working Hard For Your Money´. Trotz der Songtitel sind es alles selbstverfasste Lieder und keinesfalls Versionen der ROLLING STONES, BLUES BROTHERS oder PANIC! AT THE DISCO. In ´No Way Out´ schauen dann LYNYRD SKYNYRD und die FACES vorbei. Etwas balladesker werden nur ´Woman´ und ´Rosalie´ gezupft. Dafür integriert ´Fifth Time Loser´ ein wenig Gospel, bis der Titelsong nochmals alle zur Höchstleistung anstachelt. Und jetzt allesamt runter von dem Sofa, die Hüften schwingen, sich der letzten Kleidungsstücke entledigen. Hands up. Die Bude tobt, das Album ist aus. Die Saiten qualmen weiter. Die Alten ziehen in der Ecke am Stäbchen.
(Starke 8 Punkte)
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