PlattenkritikenPressfrisch

SOON A.D. – Vol. 1

2016 (Temple Of Torturous) – Stil: Alternative Heavy Psych


Obwohl Sänger und Gitarrist Stuart McLamb sowie Schlagzeuger Thomas Simpson der Indiepop-Band THE LOVE LANGUAGE entstammen, Bassist Robert Walsh von den Spacerockern BITTER RESOLVE und Gitarrist Mark Connor von GROHG kommen, ist um ihre neue Band SOON ain’t DOOM – abgekürzt SOON A.D. – noch kein großartiger Hype entstanden. Ein Fehler. Möglicherweise liegt es einfach nur daran, dass das Quartett beim feinen, schwedischen Indie Metal-Label ‚Temple of Torturous‘ untergekommen ist und die Mund-zu-Mund-Propaganda erst entfacht werden muss.

Dabei legt die Band aus North Carolina solch einen schönen zartbitteren Strauß voller Blumen auf den Altar. Allein ´We Are On Your Side´ und ´Datura Stramonium´ klingen als wären JANE´S ADDICITION einem stampfenden Psychedelic Monster entstiegen. Die Gitarren dürfen in ´Burning Wood´ bis zum Anschlag aufgerissen werden, während der Gesang fortwährend versucht, erfolgreich seine hypnotische Wirkung zu entfachen. Doch das alternative Höllenkommando baut auch wirre orchestrale Irrsinnsszenarien auf. So scheint nicht nur in ´Gold Soul´, das gar so fiebrig heiß wie ein Dschungel-Tanz mit TRIBE AFTER TRIBE ertönt, der Himmel fortwährend das Ziel zu sein. Denn ganz egal in welche Richtung SOON A.D. den Hörer führen, sei es im düsteren, mit langsam, garstig gestreichelter Geige unterlegten ´Mauveine´ oder im beinahe drone-enden Rausschmeißer ´Rise´, allzeit liegt Magie in der Luft.

Starke Leistung, SOON ain’t DOOM, maybe, soon to be your new Lieblingsgruppe.

(8 Points)