PlattenkritikenPressfrisch

DAMIAN WILSON – Built For Fighting

~ 2016 (Blacklake) – Stil: Singer/Songwriter ~


Während THRESHOLD mit dem Schreiben und Komponieren für ein im nächsten Jahr erscheinendes, großangelegtes Konzeptalbum beschäftigt sind, hat sich Sänger Damian Wilson die Freiheit genommen, sein erstes Solowerk seit mehr als zehn Jahren aufzunehmen.

Anders als bei seiner Kollaboration mit Adam Wakeman, die erst Anfang des Jahres erschien, werden seine Singer-/Songwriter-Songs dieses Mal mit klassischen Instrumenten begleitet, ohne dem Bombast zu verfallen und der Populären Musik ganz zu entsagen. Denn der zum Betören der Massen geeignete Modern Rocker ´Thrill Me´ oder das peppige ´Sex & Vanilla´ bleiben in diesem Songreigen eher eine große Ausnahme.

Natürlich ist Damian Wilsons Stimme allzeit ein Erlebnis, allzeit eine wahre Wohltat, ungeachtet der musikalischen Umgebung. Selbstverständlich am Schönsten in einer himmlischen Ballade wie ´Impossible´ zu genießen, mit dem Gesang zwischen Klavier, Gitarre und Geige. Dennoch darf sich der Hörer diesmal mit Damian Wilson in Richtung des leichten Rock bewegen (´When I Was Young´, ´Cant´t Heal War´). Während es ein ruhiger Song mit Geige und Klavier zu einer unerwarteten Steigerung der Dramaturgie schafft (`Fire´), kann ein anderer sogar unter Beifügung von Trompeten wahre Orchester-Stimmung erzielen (´What Have We Done´). Hinzu gesellt sich eine vorzügliche Coverversion von DEPECHE MODEs ´Somebody´, denn hinter diesem Sänger verblassen eine Vielzahl anderer.

Alles exzellent umgesetzt, unter Mitwirkung von Damians befreundeten Musikerkollegen, u.a. Bill Shanley (Ray Davies), Lee Pomeroy (Jeff Lynne’s ELO, Take That), Adam Wakeman (Ozzy Osbourne, Black Sabbath) und Brian Willoughby (The Strawbs), ist ´Built For Fighting´ nicht ganz so glorreich wie WILSON & WAKEMAN, dennoch mehr als nur zur Überbrückung bis zum nächsten Prog Metal-Meisterwerk von THRESHOLD geeignet.

(8 Punkte)