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VICIOUS RUMORS – Concussion Protocol

2016 (Steamhammer/SPV) – Stil: US-Powermetal


´Razorback Killers´ war 2011 ein überraschend starkes Comeback, mit ´Electric Punishment´ wussten VICIOUS RUMORS zwei Jahre später nur auf der A-Seite zu gefallen. Jetzt hat sich Bandkopf Geoff Thorpe mit 54 Jahren zum ersten Mal an einem Konzeptalbum versucht. ´Concussion Protocol´ erzählt die Geschichte eines Asteroiden-Einschlags und wie der verbliebene Rest der Menschheit sich angesichts der Katastrophe auseinander entwickelt. Keine komplett uninteressante Story, aber musikalisch doch ziemlich berechen- und damit austauschbar umgesetzt.

An Nick Hollemann liegt’s nicht. Der siebte Sänger (incl. Thorpe) seit Carl Alberts Unfalltod 1995 macht seine Sache sehr ordentlich. Die Stimme des 24-jährigen Niederländers hat Ähnlichkeiten mit Mike Howe und Legende Albert selbst, allerdings (noch) nicht die Kraft und Prägnanz der Großmeister. Hollemanns Vorgänger Brian Allen mag technisch der schlechtere Sänger gewesen sein, mehr Dampf auf dem Kessel hatte der Bühnen-Maniac allemal.

Mäkeln auf hohem Niveau. Das Problem dieser Scheibe ist wie erwähnt nicht der Sänger, es sind die Songs, denen es an mitreißenden Riffs und einprägsamen Hooklines mangelt. Vieles auf ´Concussion Protocol´ klingt äußerst vertraut, es dominieren die Doublebass-Boliden, die mal mehr (´Chasing The Priest´), meist weniger inspiriert (´1000 Years´, ´Every Blessing Is A Curse´) durchs Ziel brettern. Da auch die Midtempo-Nummern keine Ideen-Ausnahme bilden und die ACCEPT-Hommage ´Last Of Our Kind´ arg nach Fan-Kumpanei müffelt, kann dieses zwölfte VICIOUS RUMORS Album – analog zur jüngsten METAL CHURCH – nur mit Einschränkung empfohlen werden. Schade drum.

(7 Seufzer)