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MAUSOLEUM GATE – Metal And The Might

2016 (Cruz Del Sur Music) – Stil: Heavy Metal


Ihr Debütalbum war vor zwei Jahren eines der schönsten obskuren und zugleich klassischsten Heavy Metal-Alben der letzten Jahre, beim Keep It True-Festival konnten MAUSOLEUM GATE ebenfalls eine mehr als nur gutriechende Duftnote hinterlassen. Da sie schändlicher Weise, durch fehlende Live-Besetzung des Keyboarders, das Festival verließen, ohne ihre Bandhymne ´Mausoleum Gate´ gespielt zu haben, und der Gruppe bis dato gar nicht so richtig die Popularität des Liedes bewusst war, konzentriert sich nun folgerichtig Wicked Ischanius ganz auf die Tastenklänge und überlässt dem neuen Mann Nino Karjalainen das Bass-Spiel.

Die A-Seite dieser nur digital und als 7inch erhältlichen Veröffentlichung belegt ´Metal And The Might´, ein schneller NWoBHM-Rocker, mit ordentlich prägnanter, bandtypischer Orgel-Schlagseite, sozusagen DEEP PURPLE on 45rpm. Doch urplötzlich setzt in diesem kleinen Song noch kurzfristig ein hoch gesungener Metal-Refrain himmelhochjauchzend ein. Grandios. Das ist true, das ist der wahre Stahl. Dagegen erzeugt ´Demon Soul´ auf der B-Seite sofort eine 70s-Atmosphäre, wie sie weiland von BEGGARS OPERA und Kollegen tiefenwirksam versprüht wurde. Obwohl der Refrain hardrockiger erschallt, ist letztlich ebenso das vom Feeling her selten übertreffbare Solo alle Lobpreisungen wert. Selbst wenn sich MAUSOLEUM GATE in ferner Zukunft weit tiefer in der Vergangenheit festbeißen sollten, dabei einen nicht ganz so filigranen Stil vorlegen, dürfen sie längst über den Australiern TAROT oder sonstigen Stahlträgern angesiedelt werden.

(8,5 Punkte)