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THE DEAD DAISIES – Make Some Noise

2016 (Spitfire/SPV) – Stil: Hardrock/Classic Rock


Erstklassigen Gute-Laune Hardrock mit ordentlich Pfeffer in der Kimme gefällig? Dann führt am neuen Langdreher der DEAD DAISIES kein Highway vorbei. Das stets prominent besetzte Ensemble um den australischen Bandgründer, Gitarristen und Songschreiber David Lowy (RED PHOENIX) lässt auf Album Nummer drei elfmal die Sommersonne aufgehen und dürfte nicht nur bei Fans von härteren VAN HALEN, AC/DC und GUNS N’ROSES offene Terrassentüren einrennen.

Mal abgesehen vom Titelstück, das als öder Mix aus ‚We Will Rock You‘ und ‚Pour Some Sugar On Me‘ daherstampft, hat jeder Song seine Reize. Speziell das wildschweinmäßig abgehende ‚Mainline‘ und ‚Last Time I Saw The Sun’ (wirksamstes AEROSMITH-Generikum seit Jahren) beweisen die Premiumqualität der Beteiligten. Die Licks und Soli von Stargitarrist Doug Aldrich (WHITESNAKE, DIO) sind ein Genuss für jeden Sechssaiten-Connaisseur, die formidable Rhythmusgruppe, bestehend aus Marco Mendoza (THIN LIZZY) und Brian Tichy (FOREIGNER, BILLY IDOL) dürfte auch Hüftlahme zum Ausdruckstanz animieren. Gekrönt wird das Ganze vom ehemaligen MÖTLEY CRÜE- und RATT-Vokalisten John Corabi, der bei seinem Einstand für die DAISIES eine der stärksten Gesangsleistungen seiner bewegten Karriere abliefert. Rau, rotzig, berstend vor Kraft – es macht Spaß, dem 57-Jährigen zuzuhören.

Unbedingt erwähnenswert sind auch die beiden Coverversionen, CCRs ‚Fortunate Son‘ und THE WHOs oft übersehener Single-Edelstein ‚Join Me‘ (1972). Geschmackvoll interpretiert, mit Hirn, Herz und Cojones – damit geht ‚Make Some Noise‘ als einer der Favoriten für den Hardrock-Spitzenplatz 2016 durchs Ziel.

Cheers, die Herren!

(8 Punkte)