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ZODIAC – Grain Of Soul

2016 (Napalm Records) – Stil: Stoner/Grunge/Alternative/Heavyrock


Mit ‚A Bit Of Devil‘, ‚A Hiding Place‘ und ‚Sonic Child‘ konnten sich ZODIAC in die Spitzengruppe der deutschen Vintage-Rocker arbeiten, nun wollen die Münsteraner ganz offensichtlich auch im Mainstream Fuß fassen. ‚Grain Of Soul‘ nennt sich das vierte ZODIAC-Album in vier Jahren, eingespielt wurden die elf neuen Songs in den geschichtsträchtigen Hannoveraner Horus Sound Studios unter der Regie von Erfolgsproduzent Arne Neurand (u.a. SUBWAY TO SALLY, THE INTERSPHERE, REVOLVERHELD).

„Die Leute werden überrascht sein, wenn sie hören, was wir neben dem Blues noch alles drauf haben“, ließ Schlagzeuger Janosch Rathmer im Vorfeld wissen. Fragt sich nur, ob die Leute auch begeistert sein werden, wenn poprockige Halbballaden (‚Follow You‘, ‚Get Out‘), 90er-Funk-Metal (‚Faithless‘) oder semi-inspirierte KING’S X-Verbeugungen (‚Rebirth By Fire‘, ‚Sinner‘) um ihre Gunst betteln.

Trotzdem ist ‚Grain Of Soul‘ nicht ohne Reiz. Die Abgehnummern ‚Animal‘ und ‚Like The Sun‘ werden auf der anstehenden Europatour sämtliche verfügbaren Schweißdrüsen öffnen, ebenso der abschließende Titeltrack, der nach grungiger erster Hälfte in einen entspannten Sonnenuntergangsrocker mit entsprechendem Gitarrensolo übergeht. Klares Highlight des Albums (und einer der besten ZODIAC-Songs bislang) ist indes das von Mittneunziger-TROUBLE und/oder ALICE IN CHAINS beeinflusste ‚Down‘. Hier zeigt sich, dass die eigentlichen Stärken des Quartetts im Schweren und Tiefen liegen. Nicht umsonst zählten ZODIAC vor vier Jahren zum Billing des renommierten „Hammer Of Doom“-Festivals, von dessen Würzburger Bühne aus auch schon GHOST und die BLUES PILLS in die Umlaufbahn schossen.

Mal abwarten, in welche Sphären Rathmer und Co. mit diesem zwiespältigen neuen Album vordringen können. „Make it or break it“ – sie wollen’s auf jeden Fall wissen.

(6 Punkte)