2016 (Van Records) – Stil: Heavy/Doom Metal
Immer schneller, immer weiter, immer weniger Substanz? Gut, dass es noch Bands wie CASTLE gibt, die ihr Heil in der Reduzierung suchen – und finden. Die kalifornisch-kanadische Kollaboration präsentiert sich auf Album Nummer vier, ‚Welcome To The Graveyard‘, songdienlicher denn je, ohne auch nur ansatzweise anbiedernd zu klingen. Im Gegenteil: Durch das präzisere Songwriting von Saitenmeister Mat Davis und Liz Blackwells weiter verbesserten Gesang bohrt sich der wunderbar spröde Mix aus Proto-Metal, altem Doom und Siebziger-Okkultrock noch tiefer ins Hirn als die allesamt schon empfehlenswerten Vorgänger.
Das Titelstück atmet den Geist der frühen THE DEVIL’s BLOOD, ‚Veil Of Death‘ würde auf jedem PENTAGRAM-Album eine gute Figur machen, während ‚Traitor’s Rune‘ auch bei der stetig wachsenden GHOST-Fangemeinde auf offene Ohren stoßen sollte. ‚Down In The Cauldron Bog‘ schließlich beschwört mit seinen gezupften Gitarren und Liz’ rauem Organ in fünf Minuten mehr wohligen Grusel herauf als die meisten Neo-Okkultkapellen auf voller Albumdistanz. Durchhänger? Fehlanzeige.
Prognose: Wer von der jüngsten CHRISTIAN MISTRESS angetan war und beim Namen FEAR OF GOD noch immer wohlige Schauer verspürt, der wird ‚Welcome To The Graveyard‘ in Dauerschleife hören. Ob im Zug, im Freibad oder auf der Couch bei Dauerregen – diese Scheibe funktioniert bei jedem Wetter. Meine ausdrückliche Empfehlung!
(8 Punkte)
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