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DESASTER – The Oath Of An Iron Ritual

~ 2016 (Metal Blade) – Stil: Black Thrash ~


Bewährte Extremkost vom Deutschen Eck – DESASTER aus Koblenz zeigen der Welt mit Studioalbum Nummer acht mal wieder, wie angeschwärzter Thrash der zeitlosen Sorte zu klingen hat.

Vier Jahre nach dem allerorts hochgelobten ‚The Arts Of Destruction‘ serviert das Quintett auf ‚The Oath Of The Iron‘ Ritual‘ neun neue Adrenalinspritzen, die ihre Wirkung nicht verfehlen sollten. Vom rasend startenden, zur Hälfte in einen echtmetallischen Midtempo-Stampfer mutierenden ‚Proclamation In Shadows‘ bis zum finalen Todesepos ‚At The Eclipse Of Blades‘ erlauben sich DESASTER keinen Aussetzer, dafür hat die im eigenen Proberaum wunderbar natürlich produzierte Scheibe umso mehr Höhepunkte aufzuweisen. ‚Haunting Siren‘ zum Beispiel, das in seinen siebeneinhalb Minuten den Furor der frühen SLAYER aufs Herrlichste mit PRIMORDIAL-Epik verknüpft und durch Guido „Sataniac“ Wissmanns perverses Organ und die von Drummer Stefan „Tormentor“ Hüskens konsequent eingesetzen Roto-Toms stets hohen Wiederkennungswert besitzt. Bei ‚Damnatio Ad Bestias‘ hat  Gitarrist/Chefkomponist Markus ‚Infernal‘ Kuschke seiner Vorliebe für die härtesten Seiten der NWoBHM freien Lauf gelassen, noch besser funktioniert ‚The Denial‘, das sich nach einem mittig platzierten DEATH-Gedächtnisriff wonnevoll in den heißen Höllenschlund stürzt.

Auch wenn ein Hit wie ‚Phantom Funeral‘ vom Vorgänger dieses Mal nicht auszumachen ist, darf ‚The Oath Of An Iron Ritual‘ in keiner Black-Thrash-Einkaufstüte fehlen. Von den Überfliegern DESTRÖYER 666 mal abgesehen, gibt es in diesem Genre derzeit schlicht nichts Besseres. Und wer sich fragt, wer dieses Mördergerät von Cover beigesteuert hat: It’s a Klassiker. ‚Pandemonium‘ des englischen Malers John Martin. Fertiggestellt 1841 und im Original in der Londoner Royal Academy zu bestaunen. Bildungsauftrag erfüllt für heute.

(schwere 8 Punkte)