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TRINAKRIUS – Introspectum

~ 2015 (Pich Black Records) – Stil: Epic/Power-Doom ~


Trinacria, „Dreikap“, nannten die antiken Griechen das heutige Sizilien gemäß seines Umrisses. TRINAKRIUS nennt sich eine bislang nur im Underground bekannte Doom-Kapelle, die sich vor 20 Jahren in Palermo formierte und seither drei Demos und drei ansprechende Alben veröffentlicht hat.

`Introspektum`, Langdreher Nummer vier, ist im Oktober 2015 erschienen, und sollte allen Käufern der jüngsten SORCERER- und CRYPT SERMON-Werke zumindest einen Hördurchgang wert sein. Das Quartett um Drummer/Chefstratege Claudio Florio und den zurückgekehrten Ur-Sänger Francesco Chiazzese versteht es ausgezeichnet, schweres Riffgut nach CANDLEMASS-Art mit DIO-SABBATH’scher Erhabenheit zu kombinieren, ohne es sich dabei zu sehr im Windschatten der Szenegötter bequem zu machen. Geschickt gesetzte Breaks, geschmackvolle Doppel-Leads, dazu Chiazzeses rau-reife Stimme ergeben einen Sound, der in seinen bündigsten Momenten (`The Crying Soldier`, `Facing the Mirror`) sogar an GRAND MAGUS oder (neuere) TROUBLE heranreicht. Die angenehm basische Produktion und das gelungene Cover-Artwork runden ein Album ab, mit dessen Erwerb man nichts falsch macht. Zielgruppe marsch – aber nicht hudeln, bitte!

(7,5 Punkte)