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MAGNUM – Sacred Blood Divine Lies

~ 2016 (Steamhammer/SPV) – Stil: Pomp Rock ~


Mastermind Tony Clarkin scheint sich beim Komponieren der neuesten Songs auf alte Tugenden konzentriert zu haben. Anders ist es nicht erklärbar, dass solch altehrwürdiges, traditionell hardrockiges Material wie zumindest der Titelsong oder ´Afraid Of The Night´ herausgesprungen sind. Aus dem eher halbballadesk aufspielenden ´Crazy Old Mothers´ kocht die Spielfreude und Energie der Musiker regelrecht empor. Da werden die Instrumente noch kraftstrotzend bearbeitet, dazu Handclap in ´Gypsy Queen´ und ein entfesselt aufspielender Clarkin an der Gitarre, denn auf Meisterbarde Bob Catley ist ohnehin allzeit Verlass. Und mit ´Your Dreams Won’t Die´ legen sie dann sogar eine schöne Ballade obendrauf.

Leider können MAGNUM diese Magie im Laufe des Albums nicht in großartige Lieder umwandeln. Wenn die Konzentration nachlässt, wirkt das Material etwas beliebig, und Songs vom Schlage eines ´Princess In Rags (The Cult)´ oder das dennoch intensiv wirkende ´Twelve Men Wise And Just´ irgendwie nicht ganz ausgereift. So wäre also jeder Jubel über ein neues Meisterstück der Legende verfrüht, denn über ein gewisses Level, das MAGNUM in den letzten Jahren in ziemlich gleichbleibender Form vorgelegt haben, kommt ´Sacred Blood „Divine“ Lies´ längst nicht hinaus – aber ´Don´t Cry Baby´!

(7 Punkte)