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MOTHER MOOCH – Nocturnes

~ 2015 (Independent) – Stil: Alternative Psych ~


Die Iren schießen mal kurz eine kleine Bombe in das Psychedelic-Universum. Mit einer frischen Melange aus etwas Alternative Rock, der auch einmal kurz den Punk streift, Space Rock und Desert Rock können MOTHER MOOCH psychedelisch-zitternd glänzen.

Obwohl das Songmaterial mit den ersten beiden Songs nicht so richtig in die Puschen kommen will, starten sie hernach ein Feuerwerk. ´My Song 21´ startet den Turbo in Retro Punk-Manier, bei dem Sängerin Chloë Ní Dhúada wie im darauffolgenden ruhigen ´Into The Water´ ihre Wandlungsfähigkeit in gesanglicher Hinsicht belegen kann. Mit ´L.H.O.O.Q.´ legen sie sogar einen flotten Hit vor, der die heißen Ebenen von QUEENS OF THE STONE AGE streift. So trocken agieren oftmals nur die WHITE STRIPES. `Misery Hill´ lässt dann den Psych melancholisch treiben, während ´Hive Mind´ fast schon TOOL´sche Dunkelheit und Schwere offenbart, aber mit Chloës Gesang auf den sägenden Riffs beinahe zu einer THE GATHERING-Heimsuchung wird. Sehr fein. Zum Schluss hauen sie uns noch eine Cover-Version eines über 80 Jahre alten Songs von LEADBELLY, dem König der 12-String-Gitarre und US-amerikanischen Bluessänger, um die Ohrmuscheln. ´Out On The Western Plain´ – ein Song, den nicht nur Rory Gallagher und viele andere liebten; ein Song, der in der Version von MOTHER MOOCH brandaktuell wieder auflebt.

Dieses Debüt namens ´Nocturnes´ hat unwahrscheinlich viel zu bieten: Energie und Rohheit – gebündelt in fiebrigen Songs. Discover it … now, alter Schnorrer.

(8 Punkte)