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DUNGEN – Allas Sak

~ 2015 (Smalltown Supersound/Kemado Records) – Stil: Psychedelia ~


Nach fünf Jahren erscheint endlich ein neues DUNGEN Werk. Die schwedischen Rocker bieten abermals aus Psychedelic und etwas heimischer Folklore den wahren 60s-Trip an, der sogar für den Alternative Rocker nicht ungenießbar erscheint, sofern er sich mit dem schwedischen Gesang von Mastermind Gustav Ejstes arrangieren kann.

Sen blir det vanlig dag igen,
då sitter vi nån annanstans
Då får man alla skillnader
som finns där barnen växer upp

Auch wenn ihr Meisterwerk ´Ta Det Lugnt´ auf ewig unantastbar bleiben dürfte, verändert haben sich DUNGEN seitdem nicht allzu sehr. Die angeblich dieses Mal erstmals fertig ins Studio mitgebrachten Songs lassen dagegen keinerlei Spontanität und Spielfreude vermissen. Kleine Improvisationen erhalten mithin die Freundschaft, wenn die anderen drei Musikusse – Reine Fiske (Gitarre, Ex-LANDBERK, -PAATOS, MORTE MACABRE), Mattias Gustavsson (Bass), Johan Holmegård (Drums) – zur Jagd blasen. Tristesse erlebt dabei nur derjenige, der die oftmals eingestreuten Ausbrüche im Spiel nicht spüren mag. ´Sista Festen´ und ´Sista Gästen´ spielen mit Folk-Pop-Elementen, wobei letztgenannter Song mit seiner Melodie fast an das Ende von ´Hey Jude´ der BEATLES anknüpfen mag. In ´En Gang Om Aret´ bricht die Gitarre förmlich aus dem Trommelfeuerwirbel aus, während ´Flickor Och Pojkar´ die Zither und Flöten erklingen lässt und dabei gar wie frühe LANDBERK tönt. ´Akt Dit´ preist dann ein fettes Saxofon-Solo an, wie weiland CARAVAN oder STEELY DAN, und das brillante Instrumental ´Franks Kaktus´, bei dem Gitarre und Flöte miteinander kommunizieren, schwebt über den fiebrig heißen Wüstensand, bis ´Sova´ den unverhofften Abgang gar spacig weist.

Kein Vintage, kein Psychedelic, kein Folk, kein Prog – only DUNGEN.

(8 Punkte)