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DAMIEN THORNE – Soul Stealer

~ 2015 (Jackal Productions) – Stil: US-Metal ~


Vor 29 Jahren veröffentlichten DAMIEN THORNE mit ‚Sign Of The Jackal‘ ein einflussreiches Prunkstück des speedigen US-Stahls. Über den Status der kultigen Insiderband sind die Chicago-Härtner seitdem nicht hinausgekommen, was sicher auch an den gescheiterten Versuchen lag, einen adäquaten Ersatz für Ur-Sänger Justin Fate zu finden, der dem Debüt (und der ´98er-‚Former Life‘-EP) mit seiner Sirene den entscheidenen Kick gab. Mit Warren Halvarsson, dem Vokalisten der DAVID SHANKLE GROUP, ist dieses Problem nun endlich gelöst. Der Mann überzeugt in sämtlichen Stimmlagen und ist auch live in der Lage, seine Power rüberzubringen, wovon sich der Rezensent beim diesjährigen ‚Up The Hammers‘-Festival in Athen überzeugen konnte.

Auf ‚Soul Stealer‘, dem insgesamt fünften DAMIEN THORNE-Album darf sich Halvarsson in der ganzen Bandbreite des traditionellen Metals austoben. Angefangen vom treibenden Titelstück, das sich dezent bei frühen SAXON und MAIDEN bedient über die PRIESTigen ‚Hell To Pay‘ und ‚Dark Mission‘ bis zu den PURPLEsken Hammond-Rockern ‚Riding To Glory‘ und ‚Remember The Fallen‘ ist alles dabei, was Freunde des Guten und Bewährten zur Luftgitarre greifen lässt. Auch der SAVATAGE-Touch der Piano-Ballade ‚Tortured Dreams‘ und das garstige Riffing des düsteren ‚Salem‘ wissen zu gefallen. Im Refrain winkt ihre Heiligkeit Ronnie James DIO ebenso von der schwertförmigen Wolke wie im knapp sechsminütigen Abschluss-Epos ‚Tale Of A King‘, mit dem sich DAMIEN THORNE keineswegs vor der aktuellen Dickinson/Harris-Scheibe verstecken müssen.

Kenner wissen, was zu tun ist.

(gut gereifte 8 Punkte)