~ 2015 (Dark Descent Records) – Stil: Progressive (Death) Metal ~
Was für Melodien! Welch ausgefeilte Songstrukturen! Abwechslung, Ideen, spannende, stets nachvollziehbare Wendungen! Kein Zweifel, diese Scheibe hätte eines der Jahrfünft-Highlights unserer geliebten Musik werden können. Auf einer Stufe stehend mit Großtaten von CYNIC, OPETH, ja sogar VOIVOD und ANACRUSIS. Verdammt, hätte…
Warum ‚Anareta‘, das vierte Album des begnadeten Philadelphia-Trios HORRENDOUS letztlich „nur“ das beste Extrem-Metal-Album des Jahres geworden ist, liegt am enervierenden Gekrächze und Gegrowle, mit dem die Gitarristen Damian Herring (vor allem der!) und Matt Knox ihre durchwegs starken bis überragenden Kompositionen verschandelt haben. Funkelnde Freudenspender wie ‚Ozymandias‘, das mächtige ‚Acolytes‘ mit seinen traumhaft geschickt verwobenen ‚Justice For All‘- und ‚Moving Pictures‘-Fäden oder der sinister schlängelnde Abgang ‚The Solipsist (Mirror’s Gate)‘ wären mit einem Klasse-Sänger absolut anbetungswürdig und möglicherweise die posthume Vollendung dessen gewesen, was Chuck Schuldiner vor 20 Jahren mit CONTROL DENIED aufs Gleis gesetzt hat.
Vielleicht lassen sich HORRENDOUS ja davon überzeugen, ‚Anareta‘ nochmal ohne „Gesang“ zu veröffentlichen. Das federleicht swingende Instrumental ‚Sidereta‘ ist diesbezüglich schon Mal ein hoffnungsvolles Zeichen, klopf klopf…
(8,5 silberne Punkte)
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