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DENNER/SHERMANN – Satan’s Tomb

~ 2015 (Metal Blade Records) – Stil: Heavy Metal ~


Die beiden MERCYFUL FATE-Gitarristen Michael Denner und Hank Shermann kooperieren wieder und haben sich dazu noch einiges an stählerner Prominenz dazu geholt:  CAGE-/ DEATH DEALER-Sirene Sean Peck, Drummer Snowy Shaw (ex-KING DIAMOND) sowie Basser Marc Grabowski (ex-DEMONICA).

Das erste musikalische Zeichen nennt sich `Satan`s Tomb`, eine Vier-Track-EP, deren Songs Peck und Shermann zusammen geschrieben haben. Weitere sechs Stücke liegen schon für das kommende Album parat. Für das Artwork der EP zeichnet Thomas Holm verantwortlich, der u.a. schon Cover für MERCYFUL FATE beisteuerte.

Was also bietet `Satan`s Tomb`? Wer einen MERCYFUL-FATE-Aufguss erwartet hat, wird enttäuscht werden. Die vier Songs klingen eher wie ein Mix aus CAGE und DEATH DEALER. Peck hat hier deutlich mehr Spuren hinterlassen als die beiden Gitarristen. Nichts gegen die Saitenkunst, die Soli und Harmonien – aber die Parallelen zu CAGE und DEATH DEALER sind doch zu offensichtlich. Sean Peck singt hoch, aber nicht zu hoch wie bei seinen letzten Alben mit den erwähnten Bands. Er tendiert etwas mehr zu dem Stil der ersten beiden CAGE-Alben, allerdings mit deutlich erhöhtem Tempo bei den Songs.

Opener ist der Titeltrack, der erst im letzten Drittel zur vollen Stärke aufläuft, ansonsten aber eher nach DEATH DEALER klingt. Das folgende `War Witch` ist im Prinzip nach dem gleichen Schema aufgebaut. Uptempo mit noch schnelleren Zwischenparts. Der Drumsound, klingt leider wenig dynamisch und irgendwie nach Konserve, dafür ist die Gitarrenarbeit im Mittelteil sehr stark. Der dritte Track nennt sich `New Gods` und hat eine MERCYFUL-FATE-Schlagseite, also das, was man grundsätzlich von diesem Release erwartet hatte. Peck versucht hier ganz deutlich nach King Diamond zu klingen. Auch vom Songaufbau her ist der Track anders als die beiden Vorgänger – der Höhepunkt der EP! Das abschließende `Seven Skulls` beginnt schleppend, steigert sich, und klingt im zackigen Mittelteil wie die ersten beiden Songs. Auch hier gibt es leichte Tendenzen, den Song in FATE-Nähe zu rücken.

Alles in allem hat die Band also zwei mittelmäßige Songs, eine echte Granate und eine Halbgranate aufgeboten. Eigentlich war hier mehr zu erwarten, gerade weil Peck meinte, dies sei einer der wichtigsten Releases des Jahres. Dem kann ich mich nicht anschließen.

(7 Punkte)