PlattenkritikenPressfrisch

TERAMAZE – Her Halo

~ 2015 (Mascot Records) – Stil: Prog Metal ~


TERAMAZE wurden 1993 in Australien gegründet. Doch Dean Wells, Gitarrist und letztes verbliebenes Bandmitglied der Urbesetzung, hat mit der Band nach ihrer Wiederbelebung vor einigen Jahren ein vollkommen neues Kapitel aufgeschlagen. Daher verkörpern auch nur die letzten beiden Alben und das neue Werk ´Her Halo´ die neue Version von TERAMAZE. Dennoch sollten die beiden Frühwerke nicht unerwähnt bleiben, stellt gleichwohl gerade das zweite Album (´Tears To Dust´, 1998) mit seiner Mischung aus eigenständigen Elementen, einer wahrlich progressiven Ausrichtung und dunkler, fast gothic-hafter Atmosphäre ein Highlight in der Dekade seines Erscheinens dar.

Seitdem die Band mit ´Anhedonia´ (2012) wieder auferstanden ist, hat sich vieles verändert und auch das neue Album klingt gegenüber dem heftigen, moderner klingenden Vorgänger ´Esoteric Symbolism´ (2014) bereits wieder anders. Nicht ganz unschuldig daran ist natürlich Nathan Peachey, der Sänger Brett Rerekura ersetzen musste. Brett Rerekura sang immerhin das Debüt und die letzten beiden Werke ein. Die Musik ist heuer außerdem viel melodischer geworden. Dies zeigen nicht nur einige ruhige Passagen, sondern der Titelsong ´Her Halo´, ein kleiner Hit und Single-Aspirant, und die Ballade ´Broken´, zuerst nur mit Klavier, Akustikgitarre und Gesang eingespielt. Gerade in diesen wunderbaren Momenten lassen sich die Einflüsse von DREAM THEATER nicht verbergen, aber auch CIRCUS MAXIMUS- und CONCEPTION-Liebhaber kommen zu ihrem Recht auf puren Genuss. Mehr als nur die grobe Richtung legt natürlich gleich zu Beginn die lange Eröffnungsnummer ´An Ordinary Dream (Enla Momento)´ eindeutig fest, die mit wunderbar einprägsamem Gesang von Nathan Peachey wuchern kann und zudem einige kleine Gassen extra beim Befahren um den Block nimmt. Wohlige Erinnerungen an die Darbietungen von Tommy Karevik mit SEVENTH WONDER werden hier nicht nur am Rande geweckt. Und dann fahren sie sogar zum Ende hin einen ähnlich flotten Flitzer mit ´Delusions Of Grandeur´ nochmal auf. Eindrucksvoll.

Nun wäre es wünschenswert, wenn TERAMAZE den gegenwärtig eingeschlagenen Weg weiterverfolgen würden. Mit ´Her Halo´ haben sie neuerlich einen sehr guten Anfang hingelegt, der alle progressiv-metallischen Kameraden entzücken sollte.

(8 Punkte)