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WITCH BLADE – Oskuldernas Eld

~ 2015 (Sword And Chains Records) – Stil: Heavy Metal ~


Der neueste schwedische Bund voller Witches ist mit seinem Banddebüt am Start. WITCH BLADE heißt die Band und die Musiker passenderweise Witchhunter (Gesang, Bass), Witchburner (Drums), Witchlover sowie Witchdoctor (beide Gitarre). `Oskuldernas Eld´ nennt sich das Werk und es offenbart bereits, dass die Musiker ausschließlich in ihrer Landessprache singen. Als Trost für den musikalischen Flagellant gibt es jedoch international anerkannten Heavy Metal, der sich ca. im Jahr 1983 zwischen IRON MAIDEN, TOKYO BLADE und ANGEL WITCH einpendelt, also verdammt viel NWoBHM inhaliert hat und dies in rauer und schneller Form vorträgt. Ihre Landsleute GOTHAM CITY scheinen dies vor über dreißig Jahre schon vorexerziert zu haben, wirken aber letztlich weit weniger undergroundig als es WITCH BLADE heutzutage sind.

Vor zwei Jahren erschien bereits im Jahr der Bandgründung ein Demo-Tape und zuletzt eine Single. Die Songs des Demos bleiben hier ungenutzt, während es die beiden Single-Tracks auf das Debüt geschafft haben.

WITCH BLADE spielen ihre Songs in nicht gerade allzu eingängiger Weise, wie es all die Jungen Wilden ansonsten vorexerzieren. Der wahre Metaller, der ehedem die klassischen Ostblock-Bands goutiert hat, wird auch mit der ungewöhnlichen, in diesem Fall schwedischen Gesangssprache keine Schwierigkeiten haben. Zur Not hilft das Mitlesen der Lyrics anhand des Textblattes.

Kann der Opener ´Ljusets Apostel´ noch nicht ganz so glänzend abschneiden, erhöht sich das Niveau umgehend mit einfacher Temposteigerung und einer prächtigeren Gitarrenmelodie in ´Djävulens Svärd´ – sing für mich Gitarre, sing … – sowie ebenso später in ´Fjärrans Krig´. Die eisernen Jungfrauen lassen herzlich grüßen. Der aggressivere Gesang von Witchhunter trägt hier ebenfalls zu bei. ´Oskuldernas Eld´ und ´Ondskans Mästare´ – „… täckas av blod …“ – sind für den Undergroundler noch feinere Metal-Stücke und nachdem mit ´Nattens Synder´ im weiteren Verlauf ein weiterer Kracher herausgehauen wird, zeigt sich bis zum Abschluss mit ´Mörkrets Tempel´ und der Bandhymne, dass die britischen Engelshexen garstig herüber winken.

Die CD erscheint über ´Sword And Chains Records´, die Kassette über ´Levitate Records´ und das Vinyl über ´Dying Victims Productions´. Allein aufgrund des in heimischer Sprache vorgetragenen Gesangs lohnt sich der Blick auf diesen schwedischen Newcomer. WITCH BLADE – Songs für Hexen und Zauberer.

(7,5 Punkte)