PlattenkritikenPressfrisch

ACID KING – Middle Of Nowhere, Center Of Everywhere

2015 (Svart) – Stil: Sludge/Doom


Wer fliegt übern Mond durch wabernde Lieder,

es ist der Zausel auf seinem Tiger …

Als „Drogenmusik auf höchstem Niveau“ wurden ACID KING aus San Francisco einmal beschrieben. Diesem weisen Urteil will man beim Genuss von Album Nummer vier keinesfalls widersprechen. Nach zehn Jahren (!) Veröffentlichungspause kredenzen uns Sängerin/Gitarristin Lori S. und ihre beiden Mitstreiter eine Scheibe, bei der nervöse Naturen umgehend nach dem Betäubungsmittelgesetz schreien werden. Dröhnende Fuzz-Riffs, beschwörende Rhythmen, darüber Loris hypnotischer Gesang – es klingt, als hätten sich BLACK SABBATH, HAWKWIND und SLEEP im Licht von David Wyndorfs Lavalampe zur gemeinsamen Stechapfel- und Engelstrompeten-Jause verabredet.

Hooks im herkömmlichen Sinne lassen sich am ehesten beim asteroidenschweren, mit knapp sechs Minuten vergleichsweise kurzen ‘Coming Down From Outer Space‘ und dem schwarzen Rauch atmenden ‚Infinite Skies‘ ausmachen. Wer schon immer mal gerne auf einem Tiger durchs All reiten wollte, dem sei der schwerelose Mittelteil von ´Center Of Everywhere‘ empfohlen. Houston, da dürften sogar unserer Lieblings-Lori-Epigonin Jessica Toth (JEX THOTH) die Räucherstäbchen aus der Hand fallen.

(7,5 Pfund Sternenstaub)