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DEAD EARTH POLITICS – Men Become Gods

2015 (Eigenveröffentlichung) – Stil: Power-/Thrash-Metal


Nicht ganz zu Unrecht wird dieses talentierte Quintett aus Austin/Texas als Mischung aus IRON MAIDEN und LAMB OF GOD bezeichnet. Nach einem noch etwas unausgegorenen Debütalbum liegt nun der zweite Teil einer ambitionierten EP-Trilogie vor, mit dem die Band einen Labeldeal landen sollte. ‚Men Become Gods‘ bietet vier Songs, die den Spagat zwischen groove-orientiertem Thrash und Powermetal nach Art der mittleren ICED EARTH hinbekommen, ohne dabei allzu angestrengt zu klingen. Thrash-Shouting geht Hand in Hand mit melodischem Gesang, das eröffnende ‚Casting Stones‘ erinnert mit seinen Stakkato-Strophen und dem brustlösenden Refrain an SOILWORK zu deren ‚Natural Born Chaos‘-Zeiten. Bei ‚Men Become Gods‘ sollten auch Fans von Post-‚Spiritual Healing‘-DEATH und CONTROL DENIED auf ihre Kosten kommen, hintenraus gibt’s einen fein gedrechselten MAIDEN-Gedächtnispart. Highlight und Anspieltipp der 19-minütigen Scheibe ist ‚Ice & Fire‘, ein Lehrstück in modernem Powermetal mit Hang zu Techno-Thrash. Möglicherweise würden die leider längst verblichenen MYSTIK heutzutage so klingen. Kaum weniger überzeugend kommt das abschließende ‚Crimson Dichotomy‘ daher, das nach ruhigem Beginn und roher, rhythmisch vertrackt dargebotener Riffpower mit einem jazzigen Solo aufwartet, das sich auch Ron Jarzombek nicht schräg-schöner hätte ausdenken können. DEAD EARTH POLITICS – so kann’s gerne weitergehen.

(8 Punkte)

 

http://deadearthpolitics.bandcamp.com/