~ 2015 (Nuclear Blast) – Stil: Extreme Metal ~
Ein schwaches Album haben ENSLAVED in ihrer 24-jährigen Karriere noch nicht veröffentlicht, nicht einmal durchschnittlicher Stoff ist von den Mannen aus dem norwegischen Bergen bekannt. Und daran ändert sich auch mit Studioalbum Nummer 13 nichts. ‚In Times‘ dürfte bei vielen Fans, den Autor dieser Zeilen eingeschlossen, sogar einen Platz ganz vorne in der beeindruckenden Diskographie einnehmen. Die sechs Songs, im Schnitt achteinhalb Minuten lang, fesseln vom ersten Hörerlebnis an. Herbrands feiner denn je ausgearbeitete Gesangsmelodien, die in ‚Building With Fire‘, ‚One Thousand Years Of Rain‘ oder dem Titelsong zu voller Pracht erblühen, bilden eine Emulsion mit schwarzer Grutle-Galle. Innovationskraft und kompositorischer Anspruch gehen dabei nie zu Lasten der Eingängigkeit – eine Kunst, wie sie nur absolute Meister ihres Fachs beherrschen.
Auf ‚In Times‘ befindet sich alles im Einklang, Homogenität ist Trumpf. Im Vergleich zu den beiden scharfkantigeren, ebenfalls vorzüglichen Vorgängern ‚Axioma Ethica Odini‘ und ‚Riitiir‘ spürt man erfreulicherweise auch das lodernde Urfeuer der Neunziger- und frühen Zweitausender-Alben wieder stärker, was der Scheibe einen felsenfesten Stammplatz im Herzen (und Rezensentenauto) beschert.
The mind and the flesh
The atom space
The deity and mankind
The solar eclipse
The instigation of doom
All united in timelessness
Onwards to life
Onwards to death
Onwards to madness
Onwards to sense
(‚Daylight‘)
Keine Frage, Quorthons Erbe ist bei ENSLAVED (und ihren Geistesbrüdern PRIMORDIAL) in besten Händen.
Extrem-Thron souverän verteidigt.
(8,5 Punkte)
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