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JUDAS PRIEST – Defenders Of The Faith [Special 30th Anniversary Deluxe Edition]

~ 2015 (Columbia / Sony Music) – Stil: Heavy Metal ~


When the night comes down
And I’m here all alone
When the night comes down
And there’s no place to go

Nach dem Live-Album ´Unleashed In The East´ schufen JUDAS PRIEST mit ´British Steel´ im Jahre 1980 den Meilenstein, der nicht nur sie, sondern auch eine ganze Bewegung, die NWoBHM, mitreißen sollte. Das übernächste Album ´Screaming For Vengeance´ war schließlich ein überdimensionaler Meilenstein, dem sein Nachfolger ´Defenders Of The Faith´ in nichts nachstand.

Erneut war das Album mit vermehrt kurzen, flotten Metal-Hymnen, deren Refrains mehr als stadiontauglich waren, ausgefüllt. Es warf obendrein mit ´Freewheel Burning´, ´Some Heads Are Gonna Roll´ und ´Love Bites´ drei Singles ab. K. K. Downing und Glenn Tipton, ebenso wie Metal God Halford, befanden sich halt einfach noch immer in Hochform. Nicht nur RAGE sollten in späteren Jahren `Jawbreaker´ covern, sondern selbst MACHINE HEAD nahmen sich, wie unzählige andere Bands, dem äußerst feinen Song ´The Sentinel´ an.

Sworn to avenge
Condemn to hell
Tempt not the blade
All fear the Sentinel

Während kleinere Gerüchte angeblich nach ´Redeemer Of Souls´ bereits ein weiteres neues JUDAS PRIEST-Album am Horizont ankündigen wollen, sollte aktuell erst einmal die Muße gefunden werden, das Jubiläum eines alten Bandklassikers feierlich zu würdigen. 30 Jahre ´Defenders Of The Faith´ sind wahrlich ein Grund zum Feiern.

And all the pressure that’s been building up
For all the years it bore the load
The cracks appear, the frame starts to distort
Ready to explode … Jawbreaker

Das neunte Studioalbum der Metal-Legende erschien ursprünglich am 4. Januar 1984 und wurde in Ibiza (Sound Studios) mit Tom Allom produziert. Eine remasterte Version kam zwar bereits im Jahr 2001 heraus, doch zum Jubiläum erscheint das Werk vom Original-Produzenten Tom Allom remastert in einer üppigeren Variante. Im schicken, dicken Digipack – mit einer Hülle versehen, in deren Ausstanzung sogleich der Metalian auf dem Cover sichtbar wird – ist nicht nur das Hauptwerk enthalten, sondern auf zwei weiteren Silberlingen ein Live-Konzert. Der Bonus-Track der remasterten Version aus 2001, die Live-Version ´Heavy Duty / Defenders Of The Faith´ war ehemals nur der Vorbote, denn hier ist das komplette Konzert aus der Long Beach Arena in Kalifornien, während der Tour zum Album, vom 5. Mai 1984 enthalten.

Wer daher nicht sofort feucht im Schritt wird, weil er fünf Jahre nach ´Unleashed In The East´ ein weiteres Live-Set, ein Doppel-Live-Album sogar, mit einem überraschend guten Sound, auf den Knien worshippen kann, bevor die Band mit ´Turbo´ eine etwas kommerzielle Periode einläutete und dabei Klassiker wie ´Metal Gods´, ´Desert Plains´, ´Victim Of Changes´, ´Grinder` und und und präsentiert, der wird vom Metalian heimlich in der tiefen, dunklen Nacht heimgesucht. Denn die Worte der originären Albumrückseite wurden auch hier wieder abgedruckt:

Rising from darkness where Hell hath no mercy and the screams for vengeance echo on forever. Only those who keep the faith shall escape the wrath of the Metallian …

Master Of All Metal

[Klassiker]

 

 

Tracklist:

CD 1 – Defenders Of The Faith (Remastered) – 1. Freewheel Burning 2. Jawbreaker 3. Rock Hard Ride Free 4. The Sentinel 5. Love Bites 6. Eat Me Alive 7. Some Heads Are Gonna Roll 8. Night Comes Down 9. Heavy Duty 10. Defenders Of The Faith

CD 2 – Recorded Live At Long Beach Arena, California on 5th May 1984, during the `Defenders Of The Faith´-Tour – 1. Love Bites 2. Jawbreaker 3. Grinder 4. Metal Gods 5. Breaking The Law 6. Sinner 7. Desert Plains 8. Some Heads Are Gonna Roll 9. The Sentinel 10. Rock Hard Ride Free

CD 3 – Recorded Live At Long Beach Arena, California on 5th May 1984, during the `Defenders Of The Faith´-Tour – 1. Night Comes Down 2. The Hellion 3. Electric Eye 4. Heavy Duty 5. Defenders Of The Faith 6. Freewheel Burning 7. Victim Of Changes 8. The Green Manalishi 9. Living After Midnight 10. Hell Bent For Leather 11. You’ve Got Another Thing Coming