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SONS OF BILL – Love And Logic

2015 (Thirty Tigers/Alive) – Stil: Americana


Wer sich mit den SONS OF BILL einen würdigen WILCO-Ableger erhofft hat, wird am Ende etwas enttäuscht zurückbleiben.

Aber beginnen wird am Anfang. SONS OF BILL wurden im Jahre 2005 von den Brüdern Sam, Abe und James Wilson gegründet. Hauptsächlich aus Liebe der beiden gitarrenspielenden Brüder James und Sam zum Country- und Roots-Rock, den sie im Elternhaus oft hörten. Ihr Vater ist zudem nicht nur Professor, sondern auch Musiker und trägt den Vornamen Bill. So viel also vorweg zur Namensfindung der Gruppe. Mit Bassist Seth Green und Drummer Todd Wellons war das Quintett aus Charlottesville (Virigina, USA) schließlich komplett.

Zur Produktion ihres vierten Albums ´Love And Logic´ konnten SONS OF BILL den ehemalige WILCO-Schlagzeuger Ken Coomer als Knöpfchendreher gewinnen, der ihnen einen maßgeschneiderten Sound verpasste und der Truppe zudem etwas mehr Aufmerksamkeit verschaffte. Nicht allein die musikalische Ausrichtung lassen den Hörer daher oft an WILCO denken, sondern die knackigen Americana-meets-Beatles-Harmonies der Sorte `Big Unknown´, dem eingängigen `Bad Dancer´ oder dem Kracher ´Brand New Paradigm´. Hinzu kommen ruhige Songs wie `Fishing Song` oder `Lost In The Cosmos´, bei dem die Gitarren wie zu besten NEIL YOUNG-Zeiten losröhren, aber auch BIG STAR Anklänge verbreitet werden. Leider wird es mit den getragenen Songs `Road To Canaan´, aber erst recht mit `Light A Light´ und dem Abschlusssong etwas unprätentiös.

Wer am Ende enttäuscht zurückbleibt, hatte sich mit den SONS OF BILL einen WILCO-Ableger erhofft. Mit ´Love And Logic´ präsentieren SONS OF BILL jedoch eine weite Spanne zwischen ruhigem Alternativ-Country, Roots-Rock und Americana.

(7 Punkte)