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SIMEON SOUL CHARGER – A Trick Of Light

~ 2015 (Gentle Art Of Music/Soulfood) – Stil: Psych Rock ~


Die aus Ohio stammenden Amerikaner mit Wohnsitz in Oberbayern – SIMEON SOUL CHARGER – scheinen mit ihrem dritten Album wieder etwas zu ihren Wurzeln zurückzukehren. Das Album wurde nicht nur live eingespielt, sondern kehrt vordergründig die rockige Attitüde ordentlich nach außen.

Harmonieselige Gesänge, von CSNY bis BEATLES, die über dem allgemeinen Fundus des 60s und 70s Rock schweben, bleiben weiterhin das Erkennungsmerkmal der Band, obwohl das Werk etwas dunkler als zuvor erscheint. Allzu halluzinierend wirkt ihr psychedelischer Sound dagegen nie, dafür sorgen abwechslungsreiche Zutaten aus etwas Kraut- und vor allem Prog-Rock. Denn so kreieren sie meist nie langweilig werdende Songs mit einer großen Stilvielfalt.

Treibend melodische Rocker wie ´The Prince Of Wands (A Trick Of Light)´ und `Floating Castles´ offenbaren mehr als zuletzt, auch ohne Flöte, stimmlich deutliche Affinitäten zu Ian Anderson. Während sich ´Heavy´ gar in netter DOORS-Umgebung richtig pudelwohl fühlt, spiegelt ´Evening Drag´ mehr als deutlich den McCartney/Lennon-Einfluss wieder und stellt neben `How Do You Peel´ den Höhepunkt des Albums dar. Aber auch andere Querverweise lassen sich öfters erkennen, seien es auch nur die „de-dü-dü“-Gesänge in `Floating Castles´, die zuletzt im Brit-Rock en vogue waren.

Zwei wohlige Instrumental-Songs, wobei einerseits `The Illusionist´ als herausragend zu bezeichnen ist und andererseits der wiederholte Einsatz einer Slide-Gitarre sich nur zum Vorteil auszahlen kann, umrahmen zudem die `Workers Hymn´, einem stampfenden Orgel-Schmaus, der zwischen Kommando- und Chor-Gesang hin und her pendelt. Mit der SCREAMIN JAY HAWKINS´ Coverversion ´I Put A Spell On You ´ wurde sogar eine düster eingespielte Bluesnummer auf dem Album platziert, die aber nicht zwingend notwendig gewesen wäre.

(7,5 Punkte)