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CHAPEL OF DISEASE – The Mysterious Ways Of Repetitive Art

2015 (FDA Rekotz) – Stil: Death/Thrash Metal


Hellfuckingjawollja! Für alle Freude des Ultrabrutalen könnte das Jahr 2015 nicht besser losdonnern. THE CROWN stehen mit ihrer formidablen neuen Scheibe in den Startlöchern, und auch aus deutschen Landen kommt erstklassiger Röchelstoff, der in zwölf Monaten bestimmt ganz oben in den Genre-Bestenlisten festgenagelt sein wird.

Zwei Jahre haben sich die Kölner CHAPEL OF DISEASE Zeit für den Nachfolger ihres hochgelobten ‚Summoning Black Gods‘-Debüts gelassen, eine Spanne, die ‚The Mysterious Ways Of Repetitive Art‘ jederzeit anzumerken ist – im positiven Sinne: Der schmale Grat zwischen Elaboration und Konstruktion, zwischen Anspruch und Verkopftheit wird über die gesamten 48 Minuten souverän gemeistert, unheilvoll atmosphärische Passagen befinden sich in nicht alltäglichem Einklang mit mächtigen Doom-, rasenden Death- und Achtziger-Teutonenthrash-Parts. Abwechslungsreich und trotzdem fokussiert – so und nicht (viel) anders hat relevanter Todesblei zu klingen!

Jede der sieben Kompositionen besitzt Wiedererkennungswert, auch Sänger/Gitarrist Laurent Teubl schafft es, mit seinem kontrollierten Growling eigene Akzente zu setzen. ‚Masquerade In Red‘ betört mit einem akustischen Intermezzo, ‚Lord Of All Death‘ mündet im Schlussdrittel in einen reißenden Echtmetall-Strom, aufgepeitscht durch ein Solo in bester ‚Ride The Lightning‘-Manier. Bei ‚Life Is But A Burning Being‘ hat sich die rheinische Krankheitskapelle (vielleicht ein bisschen zu sehr) von SLAYERS ‚Angel Of Death‘ inspirieren lassen, der abschließende Zehnminüter ‚… Of Repetitive Art‘ startet wie ein Mix aus ‚Wherever I May Roam‘ und ‚Seasons In The Abyss‘, um alsbald in einen unwiderstehlichen Thrasher a la frühe KREATOR umzuschlagen. Das letzte Kaufargument für CHAPEL OF DISEASEs Zweitling liefert das visuell bestechend umgesetzte textliche Konzept, der ewige Kreislauf aus Leben und Tod, mit dem Misanthropic-Art-Mastermind „C“ einmal mehr seine Ausnahmestellung in der Szene beweist (www.misanthropic-art.de). Zu jedem Song hat der Nürnberger Künstler ein eigenes Bild geschaffen, am Besten kommt das Ganze natürlich auf Vinyl mit achtseitigem Booklet. Zugreifen!

(fette 8 Punkte)